Wennst nichts verstehst, meinst halt...
In der ersten Klasse
Gymnasium, ich muß also so um die 10/11 Jahre alt gewesen sein, lasen wir ein
Gedicht von Mörike und der Deutschlehrer hat sich vor Begeisterung über dies
Gedicht geradezu überschlagen. Ich teilte seine Begeisterung nicht und zwar
ganz entschieden nicht und eine zeitlang hatt ich tatsächlich den Verdacht, der
Deutschlehrer sei selbst dieser Mörike. Anders nämlich konnte ich mir seine
Begeisterung nicht erklären...
Er war es aber doch nicht, was dich nicht überraschen wird.
Manches von Mörike mag
ich inzwischen übrigens sehr gerne...
UM MITTERNACHT
Gelassen stieg die Nacht ans Land,
Lehnt träumend an der Berge Wand;
Ihr Auge sieht die goldne Waage nun
Der Zeit in gleichen Schalen stille ruhn.
Und kecker rauschen die Quellen hervor,
Sie singen der Mutter, der Nacht, ins Ohr
Vom Tage,
Vom heute gewesenen Tage.
Das uralt alte Schlummerlied
Sie achtet's nicht, sie ist es müd';
Ihr klingt des Himmels Bläue süßer noch,
Der flücht' gen Stunden gleichgeschwungnes Joch.
Doch immer behalten die Quellen das Wort,
Es singen die Wasser im Schlafe noch fort
Vom Tage,
Vom heute gewesenen Tage.
Gelassen stieg die Nacht ans Land,
Lehnt träumend an der Berge Wand;
Ihr Auge sieht die goldne Waage nun
Der Zeit in gleichen Schalen stille ruhn.
Und kecker rauschen die Quellen hervor,
Sie singen der Mutter, der Nacht, ins Ohr
Vom Tage,
Vom heute gewesenen Tage.
Das uralt alte Schlummerlied
Sie achtet's nicht, sie ist es müd';
Ihr klingt des Himmels Bläue süßer noch,
Der flücht' gen Stunden gleichgeschwungnes Joch.
Doch immer behalten die Quellen das Wort,
Es singen die Wasser im Schlafe noch fort
Vom Tage,
Vom heute gewesenen Tage.
Vor Wut könnt ich
schreien, daß mir so was nicht
einfällt. Nie.
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