Unter dem Vorwand einer dringenden Fahndung hat sich der Monaco Franze um das "Rheingold" noch herumdrücken können. Die Information, wer das "Rheingold" nicht gesehen habe, könne den Rest des "Rings des Nibelungen" nicht mehr recht verstehen, stimmt ihn zuversichtlich, daß er dem "Ring" ganz auskommt. Aber bereits bei der "Walküre" derlaibelt es ihn trotzdem, es gibt keinen Ausweg mehr, er muß mit seinem Spatzl in die Oper. Dabei ist es gar nicht so sehr die Oper an sich, die er fürchtet (die schon auch, allein wegen ihrer puren Länge). Vor allem aber fürchtet er das gemütliche Beisammensein nach der Oper, bei der er sich vor dem berüchtigten Schöngeist Dr. Schönferber und seiner Bande wahrscheinlich, wie meist, blamieren wird.
Und in dieser Herzensnot spricht er zum Kopfeck Manne, seinem Freund und Kollegen, die klassischen Worte:
Ich muß irgendwie einen Weg finden, wie ich irgendwas sagen kann, ohne daß mir das gleich als eine eigene Meinung ausgelegt wird. Was irgendwie interessant klingt, aber so daß's keiner versteht, verstehst? Dann san nämlich die andern die Deppen und das ist das wichtigste, verstehst? Daß nicht ich am Schluß der Depp bin, sondern die andern.
Im Dschungel der Kultur hat halt derjenige die Arschkarte gezogen, der von Kunst nix versteht. Also wird gnadenlos jegliche Kunsthervorbringung verstanden. Man will halt kein Depp nicht sein.
Um zum Monaco Franze zurückzukehren: Der Franze macht sich in der Opernpause an den
Münchner Operkritiker ran, der gerade in einer Telefonzelle (Handys
gab's damals noch keine, man stelle sich vor) eine Vorab-Kurzkritik an
die Redaktion durchgibt. Ein gnadenloser Verriß. Der Monaco Franze läßt
sich von ihm erklären, was es an der Aufführung zu kritisieren gibt und
merkt sich das. Und dann passiert im Lokal nach der Aufführung das...
Mittwoch, 31. März 2010
Freitag, 26. März 2010
Ob Spurren gefährlich sind?
Ob Spurren gefährlich sind, frägst du? Weil du das mal irgendwo gelesen hast. Nun, ich kann dich beruhigen, der Spurr an sich ist ungefährlich, auch vor in Rudeln auftretenden Spurren brauchst du dich nicht zu fürchten.
Allerdings rate ich dir, dich vor den Weibchen in Acht zu nehmen, die sind nämlich sehr lästig und manchmal wirklich gefährlich, vor allem für Motorrad- und Autofahrer. Wenn du ein Schild siehst, auf dem vor Spurrinnen gewarnt wird, dann paß auf!
Und die Kinder erst, die süßen kleinen Spurrillen...
Allerdings rate ich dir, dich vor den Weibchen in Acht zu nehmen, die sind nämlich sehr lästig und manchmal wirklich gefährlich, vor allem für Motorrad- und Autofahrer. Wenn du ein Schild siehst, auf dem vor Spurrinnen gewarnt wird, dann paß auf!
Und die Kinder erst, die süßen kleinen Spurrillen...
Mittwoch, 24. März 2010
Männerdomäne Regietheater
Als im Usenet wieder mal über das Phänomen des Regietheaters diskutiert wurde, fiel einem der Diskutanten auf, daß es ganz überwiegend männliche Regisseure sind, die für ihr Regietheater bekannt sind. Erstaunlicherweise, so merkt er an, gebe es immer noch nur sehr "wenige Damen in der Riege, deutlich weniger als in der Politik, warum eigentlich?"
Ich habe eine Antwort zu finden versucht:
Stell dir eine Frau Regisseurin vor, zu der eine Schauspielerin kommt. "Hömma, Cora, ich bring das nicht, daß ich als Hexe splitterfaservöllignackt vor Macbeth und Publikum trete. Könnte man da nicht wenigstens einen Schleier..."
Ich könnte mir vorstellen, daß Frau Cora in dieser Situation nicht die nötige Sensibilität hat, die Bedürfnisse ihrer eigenen Schönen Seele rigoros gegen jene der Schauspielerin durchzusetzen. Ein männlicher Regisseur sagt hier vielleicht eher klärende und tröstende Worte: "Hör zu, ich sehe Shakespeares Hexen nackt, also gehst du gefälligst nackt raus auf die Bühne, du Schlampe."
Ich habe eine Antwort zu finden versucht:
Stell dir eine Frau Regisseurin vor, zu der eine Schauspielerin kommt. "Hömma, Cora, ich bring das nicht, daß ich als Hexe splitterfaservöllignackt vor Macbeth und Publikum trete. Könnte man da nicht wenigstens einen Schleier..."
Ich könnte mir vorstellen, daß Frau Cora in dieser Situation nicht die nötige Sensibilität hat, die Bedürfnisse ihrer eigenen Schönen Seele rigoros gegen jene der Schauspielerin durchzusetzen. Ein männlicher Regisseur sagt hier vielleicht eher klärende und tröstende Worte: "Hör zu, ich sehe Shakespeares Hexen nackt, also gehst du gefälligst nackt raus auf die Bühne, du Schlampe."
Donnerstag, 18. März 2010
Mord ist Vertrauenssache
Woher soll ich jetzt wieder wissen, ob Sie gerade dabei sind, den perfekten Mord zu planen? Falls ja - sein kann's ja - so vergessen Sie den Badewannentrick gleich wieder (1). Gleiches gilt für exotische Gifte oder komplizierte Unfallszenarien. Ballern Sie ganz einfach dem Opfer eine Kugel in die Stirn und vertrauen Sie auf den herbeigerufenen Arzt, der den Totenschein ausstellt.
Okay, okay, Sie halten mich jetzt für verrückt und verweisen darauf, daß die Aufklärungsquote bei Mord bei über 90 % liegt. Ich aber, wahrlich ich sage euch, habe in der Süddeutschen Zeitung vom 17./18.02.1996 eine Notiz über einige Mordfälle in Meran gelesen:
In diesem Artikel heißt es unter anderem: "Jüngstes Mordopfer ist ein 58jähriger Bauer, der am Mittwochabend in seinem Bauernhof am Stadtrand von Meran tot gefunden wurde. Ein Arzt ging zunächst von einem Kreislaufkollaps aus, erst zwölf Stunden später entdeckten Verwandte des Opfers bei der Identifizierung das Einschußloch in der Stirn."
Das sollte man sich genüßlich auf der Zunge zergehen lassen. Da wird ein Arzt zu einer Leiche gerufen, bescheinigt einen Kreislaufkollaps und übersieht dabei ein Loch in der Stirn. Was nichts anderes heißt, als daß der Arzt sich die Leiche, deren Todesursache er bescheinigt, überhaupt nicht angesehen hat.
Nun kommt der Einwand mit dem Einzelfall den man nicht pauschalisieren sollte (3). Dem halte ich entgegen, daß vor vielen Jahren im "SPIEGEL" ein Artikel zu lesen war, über zum Teil ganz drastisch begangene, gewaltsame Todesfälle, die allesamt zunächst von einem Arzt als natürlicher Tod attestiert wurden. Ein "Herzschlag" erwies sich als Unfug, als beim Abtransport der Leiche mehrere Kugeln aus dem Verschiedenen fielen. Der angeblich natürlich Verstorbene war von Kugeln regelrecht durchsiebt worden.
Seid also zuversichtlich, wenn ihr abdrückt.
(1) Nein, den erkläre ich jetzt nicht, noch gebe ich einen Hinweis, wo man ihn sich erklären lassen kann.
(2) Ein Verdacht, der sich später bestätigt hat.
(3) Ein Tip unter uns Pastorentöchtern: Sollten Sie jemals in einer Argumentation das Wort "pauschal" oder eine seiner Ableitungen entdecken ("man könne das nicht so pauschal verurteilen", "das seien pauschale Vorwürfe" etc. pp.), so wisset, daß dieses Wort ein zuverlässiger Marker dafür ist, daß die in Rede stehende Argumentation weder Hand noch Fuß noch sonstwas hat.
Okay, okay, Sie halten mich jetzt für verrückt und verweisen darauf, daß die Aufklärungsquote bei Mord bei über 90 % liegt. Ich aber, wahrlich ich sage euch, habe in der Süddeutschen Zeitung vom 17./18.02.1996 eine Notiz über einige Mordfälle in Meran gelesen:
Neuer Mordfall in Meran
Polizei: Möglicherweise geht Serienkiller um. (2)
In diesem Artikel heißt es unter anderem: "Jüngstes Mordopfer ist ein 58jähriger Bauer, der am Mittwochabend in seinem Bauernhof am Stadtrand von Meran tot gefunden wurde. Ein Arzt ging zunächst von einem Kreislaufkollaps aus, erst zwölf Stunden später entdeckten Verwandte des Opfers bei der Identifizierung das Einschußloch in der Stirn."
Das sollte man sich genüßlich auf der Zunge zergehen lassen. Da wird ein Arzt zu einer Leiche gerufen, bescheinigt einen Kreislaufkollaps und übersieht dabei ein Loch in der Stirn. Was nichts anderes heißt, als daß der Arzt sich die Leiche, deren Todesursache er bescheinigt, überhaupt nicht angesehen hat.
Nun kommt der Einwand mit dem Einzelfall den man nicht pauschalisieren sollte (3). Dem halte ich entgegen, daß vor vielen Jahren im "SPIEGEL" ein Artikel zu lesen war, über zum Teil ganz drastisch begangene, gewaltsame Todesfälle, die allesamt zunächst von einem Arzt als natürlicher Tod attestiert wurden. Ein "Herzschlag" erwies sich als Unfug, als beim Abtransport der Leiche mehrere Kugeln aus dem Verschiedenen fielen. Der angeblich natürlich Verstorbene war von Kugeln regelrecht durchsiebt worden.
Seid also zuversichtlich, wenn ihr abdrückt.
(1) Nein, den erkläre ich jetzt nicht, noch gebe ich einen Hinweis, wo man ihn sich erklären lassen kann.
(2) Ein Verdacht, der sich später bestätigt hat.
(3) Ein Tip unter uns Pastorentöchtern: Sollten Sie jemals in einer Argumentation das Wort "pauschal" oder eine seiner Ableitungen entdecken ("man könne das nicht so pauschal verurteilen", "das seien pauschale Vorwürfe" etc. pp.), so wisset, daß dieses Wort ein zuverlässiger Marker dafür ist, daß die in Rede stehende Argumentation weder Hand noch Fuß noch sonstwas hat.
Montag, 1. März 2010
Der Kommissar und Oberinspektor Derrick
Die Fernsehserien "Der Kommissar" und "Derrick" gehören zu den erfolgreichsten Fernsehsendungen aus Deutschland überhaupt, aber wem sag ich das?
Als 1969 die ersten "Kommissar"-Folgen ausgestrahlt wurden, machten Kundige das Fernsehen darauf aufmerksam, daß es zwar in fast ganz Deutschland den Dienstrang "Kommissar" bei der Polizei gebe, nicht aber in Bayern (wo die Serie spielt). Dort heiße der Hauptkommissar nämlich Oberinspektor. Verdammt. Aber nicht mehr zu ändern, immerhin war inzwischen der Serientitel zum Begriff geworden.
Drehbuchautor Reinecker aber war lernwillig und -fähig. Als er fürs ZDF die Folgeserie "Derrick" konzipierte, war die Titelfigur Oberinspektor. Als dann Ende 1974 die erste "Derrick"-Folge ausgestrahlt wurde, hatte sich Bayern inzwischen an den restdeutschen Sprachgebrauch angepaßt und seine Inspektoren zu Kommissaren gemacht.
Ach.
Als 1969 die ersten "Kommissar"-Folgen ausgestrahlt wurden, machten Kundige das Fernsehen darauf aufmerksam, daß es zwar in fast ganz Deutschland den Dienstrang "Kommissar" bei der Polizei gebe, nicht aber in Bayern (wo die Serie spielt). Dort heiße der Hauptkommissar nämlich Oberinspektor. Verdammt. Aber nicht mehr zu ändern, immerhin war inzwischen der Serientitel zum Begriff geworden.
Drehbuchautor Reinecker aber war lernwillig und -fähig. Als er fürs ZDF die Folgeserie "Derrick" konzipierte, war die Titelfigur Oberinspektor. Als dann Ende 1974 die erste "Derrick"-Folge ausgestrahlt wurde, hatte sich Bayern inzwischen an den restdeutschen Sprachgebrauch angepaßt und seine Inspektoren zu Kommissaren gemacht.
Ach.
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