Mittwoch, 23. Februar 2011

Aus meinem Ausschnittarchiv - Freiheit


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[1]        Der Korrektheit halber: Die Zeichnung stammt von Nikolas Maroulakis, sie wurde in Deutschland in der UZ (Zeitung der DKP) vom 3. 2. 1977 veröffentlicht. Bildunterschrift damals: "Juan Carlos öffnet Spanien das Tor zur Demokratie.

Dienstag, 22. Februar 2011

Guttenberg und die Vernunft eines Viehdiebs

Vielleicht lese ich nur zu wenige oder die falschen Medien, aber...

Was mir an der Diskussion über die Doktorarbeit von Herrn Guttenberg auffällt, ist ein Umstand, der mir bislang in der Diskussion nicht aufgefallen ist:
Kein Mensch hat - soweit ich das überblicke, wie gesagt - bislang das Augenmerk der Öffentlichkeit auf das ganz wesentliche Detail gelenkt, daß Guttenberg seine Doktorarbeit in einem (angesehenen) wissenschaftlichen Fachverlag veröffentlichen hat lassen. Gut, schwierig ist so etwas nicht, nach meinen Informationen ist Duncker & Humblot nach Überweisung von 5000 EUR bereit, in den Deal einzusteigen und eine Doktorarbeit zu veröffentlichen. Allgemein üblich ist dergleichen aber nicht, schließlich sind 5000 EUR kein Pappenstiel.

Und an eben diesem Punkt wird die Sache interessant: Wenn ich schon mit einem Ghostwriter (oder auch nur Zuarbeiter) zusammenarbeite oder wenn ich schon schlampig bin oder wenn ich auch nur weiß, daß die selbst erstellte Arbeit so ganz das Gelbe vom Ei nicht ist, dann reiche ich die wenigen Pflichtexemplare ein, nenne mich hinkünftig Doktor und lasse ansonsten das Ganze auf sich beruhen.
Guttenberg aber bestand darauf, sein Werk der interessierten Fachöffentlichkeit vorzulegen, er drängte sich danach, daß sein, äh... Werk in jeder Uni-Bibliothek herumsteht...
Wäre die Abhandlung nicht bei Duncker & Humblot erschienen, hätte sich kein Mensch dafür interessiert, Prof. Fischer-Lescano wäre nie gebeten worden, eine Rezension der Dissertation zu schreiben.

Jeder ganz normale Viehdieb weiß - dazu reicht seine ganz normale Bauernschläue - daß er die gestohlene Kuh nicht für die Zuchtviehprämierung des Bauernverbandes nominieren darf.

Ob ein Verteidigungsminister, der in puncto Intelligenz von jedem Viehdieb in den Schatten gestellt wird, der richtige Mann für diesen Job ist?

Donnerstag, 17. Februar 2011

Du bleibst da und zwar sofort!

Weil sie einen Film - nein, nicht gedreht hatten, sondern dabei waren, ihn zu drehen, wurden die beiden iranischen Filmemacher Jafar Panahi und Mohammad Rasoulof zu sechs Jahren Haft, zwanzig Jahren Berufsverbot sowie zwanzig Jahren Reise- und Interviewverbot verurteilt.

Wenn du dir die obige Information nochmal durchliest und dann einige Minuten drüber meditierst, wirst du für die Karriere, vielleicht sogar für das Leben der Richter fürchten, die dieses Urteil gesprochen haben. Gröbere Beschimpfungen der Islamischen Republik Iran liest man selten.
Du glaubst nicht, daß das Urteil eine Beschimpfung ist? Dann laß es mich dir erklären.

Wegen einer Straftat [1] wird jemand zu Gefängnishaft und Ausreiseverbot aus dem Iran verurteilt. Das Ausreiseverbot ist, wie die Gefängnishaft, eine Sanktion. Was wollen uns die iranischen Richter damit sagen?
Sie wollen uns sagen: Diese Islamische Republik Iran ist ein dermaßen gottverfluchtes, verschissenes Drecksland, das Darin-leben-müssen erscheint uns als die geeignete, harte Strafe für Gesetzesbrecher. Die Islamische Republik Iran verlassen zu können ist ein großes Glück für jeden, der sich diesen Luxus leisten kann. Verbrecher aber müssen als Strafe für ihr Verbrechen weiter bei uns leben. [2]


[1]        Ich will mich jetzt mit der "Straftat" selber nicht befassen, das haben andere schon getan.
[2]        Wahrscheinlich kommt jetzt irgendein Schlaumeier aus einem Erdloch gekrochen und macht mich drauf aufmerksam, daß derartige Ausreiseverbote auch - hihi - in der DDR gegolten hätten. Der Haken ist bloß, daß das Ausreiseverbot in der DDR ein Signal an die Bürger war: Ihr bleibt hier, wir brauchen euch! Leute, die der DDR lästig waren wurden gerade nicht strafweise zum weiteren Aufenthalt dort verurteilt, sie wurden im Gegenteil bei nächstpassender Gelegenheit über die Grenze geschoben.

Donnerstag, 10. Februar 2011

Helm und Helmverbot

Auf der Titelseite der Wochenzeitung "Der Freitag" findet sich derzeit dieses Bild, das einen demonstrierenden Ägypter zeigt:



Hm, sage ich und frage mich dabei, ob so eine als Helm genutzte Rührschüssel bei einer Demonstration in Deutschland nicht strafbar wäre. In Deutschland hat der freie und mündige Bürger schließlich die Pflicht, Kopf und Körper dem Polizeiknüppel zur ungehinderten Dresche darzubieten, auf daß der Knüppel seine Persönlichkeit frei entfalten kann.
Oder bin ich wieder mal, wie meistens, falsch informiert?

Kapitalismus, leicht faßlich: Sklaverei de Luxe

Freitag, 4. Februar 2011