Vielleicht lese ich nur zu wenige oder die falschen Medien, aber...
Was mir an der Diskussion über die Doktorarbeit von Herrn Guttenberg auffällt, ist ein Umstand, der mir bislang in der Diskussion nicht aufgefallen ist:
Kein Mensch hat - soweit ich das überblicke, wie gesagt - bislang das Augenmerk der Öffentlichkeit auf das ganz wesentliche Detail gelenkt, daß Guttenberg seine Doktorarbeit in einem (angesehenen) wissenschaftlichen Fachverlag veröffentlichen hat lassen. Gut, schwierig ist so etwas nicht, nach meinen Informationen ist Duncker & Humblot nach Überweisung von 5000 EUR bereit, in den Deal einzusteigen und eine Doktorarbeit zu veröffentlichen. Allgemein üblich ist dergleichen aber nicht, schließlich sind 5000 EUR kein Pappenstiel.
Und an eben diesem Punkt wird die Sache interessant: Wenn ich schon mit einem Ghostwriter (oder auch nur Zuarbeiter) zusammenarbeite oder wenn ich schon schlampig bin oder wenn ich auch nur weiß, daß die selbst erstellte Arbeit so ganz das Gelbe vom Ei nicht ist, dann reiche ich die wenigen Pflichtexemplare ein, nenne mich hinkünftig Doktor und lasse ansonsten das Ganze auf sich beruhen.
Guttenberg aber bestand darauf, sein Werk der interessierten Fachöffentlichkeit vorzulegen, er drängte sich danach, daß sein, äh... Werk in jeder Uni-Bibliothek herumsteht...
Wäre die Abhandlung nicht bei Duncker & Humblot erschienen, hätte sich kein Mensch dafür interessiert, Prof. Fischer-Lescano wäre nie gebeten worden, eine Rezension der Dissertation zu schreiben.
Jeder ganz normale Viehdieb weiß - dazu reicht seine ganz normale Bauernschläue - daß er die gestohlene Kuh nicht für die Zuchtviehprämierung des Bauernverbandes nominieren darf.
Ob ein Verteidigungsminister, der in puncto Intelligenz von jedem Viehdieb in den Schatten gestellt wird, der richtige Mann für diesen Job ist?
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