13.3.20

Großhesseloher Brücke

Ich war mal als Psychologe der fachliche Leiter eines Vereins für Straffälligenhilfe. Wir hatten dort etliche Praktikanten (meist Praktikantinnen) der Sozialpädagogik. Eine dieser Praktikantinnen gefiel mir ganz gut, vermochte aber weitergehende Aufmerksamkeit meinerseits nicht zu erregen. Sie aber...
Sie machte sich an mich ran, und zwar so was von dermaßen. Sie litt unter Höhenangst und so machten wir einst (nach etlichen Vorstufen) einen therapeutisch notwendigen Gang über die Großhesseloher Brücke in München.
Auf der Mitte der Brücke war ihr die Belastung zu viel und sie klammerte sich ängstlich an mich. Sollte ich eine von elementarer Angst erfüllte Frau zurückstoßen? Ich brachte es nicht über mich und so geschah, was gelegentlich geschieht.
Einige Wochen später waren wir auf dem Münchner Olympiaturm. Sie stand direkt an der Brüstung und genoß die herrliche Aussicht, während ich zwei, drei Meter weiter hinten mit wackligen Knien den Boden der Plattform studierte. Das raffinierte Weib hatte mich aufs Kreuz gelegt. Von wegen Höhenangst.
Wir lösten das Problem dann kurzerhand dadurch, daß wir heirateten und dies blieben, bis uns nach 23 Jahren der Tod voneinander schied, wie es geschrieben steht.
Zwei außerordentlich prachtvolle Söhne waren der Nebeneffekt dieser heimtückischen Intrige.


Frau scheuert Kirchenstufen in eisiger Mitternacht

Was ich jetzt erzähle, hört sich an wie pure Scheiße, ist aber so wahr wie trocken Brot:
Es war in den siebziger Jahren, ich war noch mitten im Studium, und ich war nächtens noch unterwegs. Es war ein bitterkalter Tag im Advent gewesen, des nachts hatte der Frost noch angezogen und es waren zweistellige Minustemperaturen.
Ich hatte mein Auto irgendwo in der Nähe des Bismarckplatzes geparkt und bog gerade, am Alumneum in den Ölberg ein, hatte mit einemmal das Hauptportal der evangelischen Kirche am Ölberg vor mir. Auf den Stufen zum Kirchenportal kniete eine alte Frau, neben sich hatte sie einen Putzeimer stehen, aus dem das heiße Wasser in die eisige Luft dampfte und war dabei, auf Knien, wie gesagt, die Stufen des Portals zur Kirche zur putzen.
Ehrlich. Kein Scheiß.


Seht einmal, da steht er, ein echter Attentäter

Ein Schulfreund von mir hat in einem seiner Kabarett-Programme einst folgende Geschichte erzählt, für deren Wahrheit er sich verbürgt: Im Frühjahr 1981 sei er im Auto auf dem Mittleren Ring in München gefahren, als der Sender das Gedudel für eine Eilnachricht unterbrochen habe. Auf Papst Johannes Paul II. sei mit einer Schußwaffe ein Attentat verübt worden. Der Papst sei verletzt, aber nicht getötet verletzt worden. Dann fuhr man mit dem üblichen Programm fort, Katja Ebstein trällerte "Im Le-he-ben, im Le-he-ben, geht mancher Schuß daneben..."
Er sei beinahe gegen die Leitplanken gedonnert.

Die Erbauung des Allgäus

Ich mein, den Landwirt erfreut die Ebene, die Mühen sind mini- und der Ertrag maximiert. Ein Gebirge aber erfreut das Auge.

Unisex Toiletten

Emanzipatorisch gesehen sind Unisex-Toiletten zweifellos ein Fortschritt. Andererseits lauert im Scheißhaus-Einerlei das Grauen für jede Frau.