Unfaßbar: Syrischer Asylbewerber brät Tiroler Kleinkind mit viel Knoblauch
Daß der Knoblauch mit den Gastarbeitern aus dem
Mittelmeer-Raum nach Deutschland (und Österreich, nota bene) gekommen oder
zumindest durch sie erst populär geworden sei, halte ich für ein wildes
Gerücht.
Die Tant Anna, eigentlich war sie meine Großtante, hat gerne und oft Knoblauchbrot
gegessen. Eine Scheibe Schwarzbrot, etwas Butter drauf, und darauf wieder
reichlich (!) Knoblauch; ob gepreßt oder gewürfelt weiß ich nicht mehr, auf
jeden Fall wurde das Brot im Rohr kurz überbacken. Die Tant Anna ist 1958
gestorben, also noch vor den ersten Gastarbeitern. Sie hat mir seinerzeit erzählt,
Knoblauch sei wahnsinnig gesund und man würde durch reichlichen Knoblauchkonsum
alt werden.
Das hat mich beunruhigt, denn mir war damals - und noch lange danach - der Knoblauchgeruch
ausgesprochen widerwärtig. Also würde ich, so befürchtete ich, nicht sonderlich
alt werden. Daß in der Knoblauchwurst tatsächlich Knoblauch drin ist, habe ich
nicht gerafft, meine Nase war schon damals nicht besonders zuverlässig.
Als ich so etwa dreißig war, habe ich mal von Tsatsiki genascht und war hin und
weg. Seither bin ich ausgesprochen knoblauchaffin und gebe das Zeug in rauhen
Mengen in die Gerichte.
Im übrigen darf ich dran erinnern, daß das Gebiet zwischen Erlangen und
Nürnberg seit Jahrhunderten als "Knoblauchsland" bezeichnet wird. Ich
gehe zuversichtlich davon aus, daß die fränkischen Bauern den Knoblauch nicht
wegen des möglichen Exports der Feldfrucht an's Mittelmeer angebaut haben.
Ich habe 10 Jahre lang in Kampanien gelebt,
120 km
südlich von Neapel, meine Söhne haben dort ihre maturità gemacht. Als mein
Ältester mit seiner Klasse eine Klassenfahrt nach Österreich und in die
Tschechei gemacht hat, bekam er reichlichst zu essen, denn die meisten seiner
italienischen Klassenkameraden konnten sich mit der k.u.k.-Küche nicht
anfreunden und reichten ihre Teller gern an ihn weiter. Iiih, Gulasch, das kann
ja kein Italiener fressen. Na ja. Die Klasse meines Jüngsten war mal in der
Toskana und die lieben Kinder aus Süditalien fanden die dortige Küche nahezu
ungenießbar.
Nach der Klassenfahrt habe ich mit der Gemüsefrau in Castellabate (deren
Tochter ebenfalls dabei war) gesprochen. Sie meinte, sie könnte schon
verstehen, daß die jungen Leute so reserviert gewesen wären. Sie wäre auch
schon mal in Deutschland gewesen und habe gefunden, daß die Deutschen viel zu
viel Knoblauch in ihre Gerichte täten. Meine Anmerkung, daß umgekehrt die
Deutschen
sämtliche Mittelmeerländer
als typische Knoblauchländer ansähen, nahm sie sehr verwundert zur Kenntnis.