21.10.08

War Eichmann ein Idiot?

Wie man hört war der sog. "Holocaust" nichts anderes eine großangelegte Fälschung, eine Propagandaaktion der Alliierten, das deutsche Volk zu diskreditieren. Im Internet, im Usenet wird viel darüber diskutiert, mit viel Liebe zum Detail. Jede Tür in Auschwitz wird untersucht, die Schwebeeigenschaften von Giftgasen ventiliert, die "angeblichen KZs" auf den Meter genau vermessen.

Wenn aber, wie man hört, der Holocaust nichts anderes war als eine großangelegte Fälschung, eine Propagandaaktion der Alliierten, das deutsche Volk zu diskreditieren, dann werden im Rückblick die seinerzeitigen KZ-Prozesse, der große Auschwitz-Prozeß in Frankfurt etwa oder der Eichmann-Prozeß in Jerusalem zu äußerst merkwürdigen Veranstaltungen.

Wieso, so ist zu fragen, haben die Angeklagten damals, als all das Morden so furchtbar lange nicht zurücklag, nichts davon bestritten. Bestritten haben sie natürlich eine ganze Menge, was die eigene Tatbeteiligung betrifft: Das hätten nicht sie gemacht, sondern andere oder es sei ein Befehl gewesen und sie hätten diesem Befehl aus Angst gehorcht. Keiner der damaligen Angeklagten aber hat den Holocaust als solchen abgestritten.

Wer immer behauptet, der Holocaust habe nicht stattgefunden, muß eine Erklärung für diesen merkwürdigen Umstand vorweisen. Hat er eine Erklärung, dann muß diese in sich stimmig sein und sie muß zu den Tatsachen passen. Hat er keine Erklärung, wird er sich als Dummschwätzer bezeichnen lassen müssen.

Spiegelschrift

Von Leonardo da Vinci ist bekannt, daß er seine Manuskripte gerne in Spiegelschrift verfaßt hat. Dies wurde (und wird) gern so gedeutet, daß er damit seine private Geheimschrift geschaffen hat, mit der er seine Aufzeichnungen vor allzu neugierigen Augen schützen wollte. Wenn es so war, dann hat der Trick nicht sonderlich gut funktioniert, denn man ist ihm ziemlich bald auf die Schliche gekommen.

Daß die Spiegelschrift eine Geheimschrift war, ist aus gutem Grund höchst zweifelhaft. Leonardo nämlich war - auch das ist weithin bekannt - Linkshänder.

Dazu ein einfaches Experiment, das allerdings nur für Rechtshänder funktioniert oder für solche Linkshänder, die auf Rechts-Schreiben gedrillt worden sind: Stell dich mit einem Schreibwerkzeug vor eine große Tafel oder einen Flip-Chart und schreibe dann, in der Mitte beginnend, mit beiden Händen gleichzeitig einfach drauf los. Ganz wichtig: Konzentrier dich dabei ausschließlich auf deine rechte Hand und denke nicht daran, was die andere Hand gerade macht. Wenn du anfängst, dir Gedanken machen, wie irgendein Wort in Spiegelschrift aussieht, ist es schon aus. Das kriegst du nie und nimmer hin.

Noch mal anfangen! Nur auf die rechte Hand konzentrieren und die linke einfach mitschwingen lassen. Das Wort, das sie rechts sauber und lesbar geschrieben hat, steht nun auch links da, wenn auch sehr, sehr krakelig, denn du bist Rechtshänder und mit der Linken nicht geübt. Du kannst das Wort nicht lesen, denn abgesehen von der Krakeligkeit stört auch der Umstand, daß es in Spiegelschrift dasteht.

Nach diesem Erfolgserlebnis brauchst du allenfalls eine halbe Stunde üben und du kannst auch nur mit der linken Hand in Spiegelschrift schreiben. Lesbar wird auch das nicht sein, auch für dich nicht, der du das eben hingeschrieben hast. Vor dem Spiegel aber oder wenn du das Papier umgedreht gegen das Licht hältst, wird es jedoch durchaus entschlüsselbar.

Wie meine Frau ist auch mein jüngster Sohn Linkshänder. Bei seinen ersten Schreibversuchen war anfangs alles in Spiegelschrift, auch Sachen, die er von einer "richtig" geschriebenen Vorlage abschrieb. Mit seinem noch nicht auf die Rechtshänderwelt dressierten Hirn hat er das nicht einmal gemerkt. Später hat er längere Zeit noch einzelne Buchstaben verkehrt herum geschrieben.

Die Sache ist klar: das Schreiben von Rechts nach Links in Spiegelschrift ist die eigentlich natürliche Schreibbewegung mit der linken Hand. Wäre die Welt eine Welt von Linkshändern, würden alle so schreiben.