21.2.22

Was lernt uns der Orkan in Norddeutschland?

Der Höhepunkt scheint überschritten, aber noch ist der norddeutsche Orkan nicht zur Gänze zu Ende. Meine Schwester hat (im Internet, wo sonst?) folgenden Trost gefunden und mir übermittelt:

Laßt euch wegen der Orkan-Warnungen bloß nichts einreden!

Die Meteorologen wollen sich nur wichtig machen und euch in euren Häusern einsperren! Wetterprognosen waren in der Vergangenheit mehrfach unzuverlässig und daher solltet ihr auch die aktuellen Warnungen nicht zu ernst nehmen.

Es ist euer gutes Recht, auch bei Sturm und Wetter in den Wald zu gehen! Laßt euch das auf keinen Fall verbieten - fordert es ein!

Trefft euch spontan zu Spaziergängen - frische Luft tut gut!

Der Anteil an Intensivpatienten, die wegen "Orkan" beatmet werden müssen, ist verschwindend gering. Was soll also die ganze Orkan-Panik? Es sind schließlich noch Betten frei auf der Intensivstation... Diejenigen, die versterben, sind am Ende meist gar nicht an "Orkan" gestorben, sondern wurden von herabfallenden Ästen und herumfliegenden Gegenständen erschlagen. Die Lügenpresse versucht verzweifelt, einen Zusammenhang herzustellen, der überhaupt nicht erwiesen ist! Womöglich wären die Äste ohnehin heruntergefallen, weil sie schon alt waren.

In den letzten Jahrzehnten kam es zu keiner Übersterblichkeit, die auf "Orkan" zurückzuführen ist. Alles ist reine Panikmache!

Vor allem: Es ist überhaupt nicht nachgewiesen, dass es Orkane überhaupt gibt. Niemand weiß, wie genau die Windmeßanlagen arbeiten, möglicherweise ist die Windgeschwindigkeit viel niedriger als es uns der System-Wetterdienst erzählt. Wahrscheinlich handelt es sich dabei nur um gewöhnliche Stürme, wie sie immer wieder auftreten! Wacht endlich auf!!!

Die ganze Orkan-Lüge ist ein Konstrukt der Dachziegel-Industrie, die euch auf Geheiß von Jeff Bezos bei der Reparatur eures Dachs das Haus verwanzt, falls ihr das mit Alexa noch nicht selbst gemacht habt!

Nieder mit der Orkan-Diktatur!!! Raus an die Luft mit euch!

Doitsche Sprach - kann, muß nicht

In dem zurecht weitgehend unbekannten Internet-Forum "Fisch und Fleisch" schrieb vor einiger Zeit jemand: "Bin schon froh, dass ich Hochdeutsch kann, mit all seinen überflüssigen Fällen und Artikeln. Wurde nur erfunden, um stets dem gemeinen Volk seine Dummheit vor Augen führen zu können."

Freilich, wozu auch brauche ich eine differenzierte deutsche Sprache, wenn es doch reicht, irgendwas in die Welt zu grunzen. Mein Gesprächspartner wird sich schon denken können, wenn er denn denken kann, was ich gemeint haben könnte. Wenn er nicht denken kann - wovon ich hier bei "Fisch und Fleisch" bis zum Beweis des Gegenteils zunächst mal ausgehen muß - ist es schon zweimal wurscht, was ich auf den Server in Wien rülpse. Abgesehen davon ist mindestens die Hälfte von dem, was im Internet und vor allem hierzuforum mitgeteilt wird, sowieso gelogen, ein dritter Grund, warum Sprache nicht mehr wichtig ist.

Ich stelle mir grad vor, es wäre ein ausländischer Zuwanderer gewesen, der sich so wie der oben zitierte User über einen differenzierten Gebrauch der deutschen Sprache geäußert hätte. Groß wäre das Geheul aus der rechten Ecke gewesen über diesen Scheißkanacken, der bibergleich das Fundament abendländisch-christlich-jüdischer Kultur zernagt. Ich mach ihn Krankenhaus, dann sieht er scheiße aus.


Der aufmerksame Leser wird's bemerkt haben: Ich singe hier das weltberühmte "Ich mach dich Krankenhaus, dann siehst du scheiße aus" auf das bekannte Motiv aus der Ouvertüre von "La Paloma" von Giuseppe Pferdi.

Dein Knie hätte ich auch nie sehen dürfen.

"Ich hab dein Knie gesehn / Das durfte nie geschehn" mag alles Mögliche sein, deutsch ist es nicht. "Das hätte nie geschehen dürfen" müßte es eigentlich heißen, aber sing da mal was drauf, auf welche Melodie immer. So macht Lyrik aus uns allen Sprachfälscher.

Weil's jetzt auch schon wurscht ist... In einem Kurs für Stenographie (volle Verkehrsschrift) hatten die Schüler mal folgenden Satz zu schreiben: "Sind der Ring und die Spange Anna genehm?" Im Lateinunterricht sollten sie folgendes auf Caesareisch übersetzen: "Glaubst du, daß dem Gaius Sempronius Gracchus vor eingemachten Bilchmäusen geekelt haben würde?"

Zur Not kommt man aber auch ohne Deutsch aus. "Sorry, my bad", schrieb mal einer im Usenet, "War wohl eher meine Font als Dein Encoding", worauf ich antwortete: "So schön kann die Deutsche Sprache sein, wenn man sie nicht benutzt."