11.12.19

Bruno Kreisky und die Sanftmut gegenüber Fischen

Einer inzwischen auch schon ziemlich alten Aneck-Dote zufolge soll einst im Wahlkampf Bruno Kreisky und sein Gegenkandidat von der ÖVP [1] ein Wettfischen an der Donau veranstalt haben. Der ÖVP-Mann hatte als erster einen Fisch an der Angel. Gekonnt löste er das Tier vom Haken und drosch dann, nach Anglerart, mit einem Metallschlegel auf den Kopf des Fisches. Das umstehende Volk war ob der Grausamkeit empört und buhte den Kandidaten aus. Bruno Kreisky nahm etwas später seinen Fisch ebenfalls vom Haken, legte ihn sich auf den Unterarm und streichelte ihn. Das Volk war gerührt.
Wieso er das gemacht habe, wurde er später von einem Reporter gefragt. "No, wissns, den Leuten gfallts und hin wird der Fisch so auch."




[1]   Wer erinnert sich heute noch an Gegenkandidaten von Bruno Kreisky?


Frauendiskriminierung

Meine Oma ist öfter mal mit ihrem Schwiegersohn, also meinem Vater, im Auto mitgefahren. Als dann meine Mutter den Führerschein gemacht hatte, hat meine Oma sich geweigert, bei ihr einzusteigen.
Meine Mutter ist aber auch gefahren wie der Henker. Auf der fast 2 km langen Geraden zwischen Mitterskirchen und Reischach (damals die einzige lange Gerade im Umkreis von ca. 100 km) ist sie mit dem Käfer mal ein Tachonadelzittern schneller als 100 km/h gerast. Wir Kinder haben noch tagelang von diesem unerhörten Ereignis geredet.
100 Sachen, man stelle sich vor!




Es geht nichts über 1 friedliche Gesinnung

In "Fisch und Fleisch", wo gräßliche, grausame Gnome geifern, beklagen die grausigsten dieser Gnome in periodischen Zeitabständen, daß keine Freundlichkeit mehr in der Welt sei, daß sie, die grausamen Gnome vielmehr von gretahörigen Hatern verfolgt würden. Ich schließe mich diesen Klagen an, aber weil ich faul bin schiebe ich meinen Fast-Namensvetter vor:
"Ich habe die friedlichste Gesinnung. Mein Wünsche sind: eine bescheidene Hütte, ein Strohdach, aber ein gutes Bett, gutes Essen, Milch und Butter, sehr frisch, vor dem Fenster Blumen, vor der Tür einige schöne Bäume, und wenn der liebe Gott mich ganz glücklich machen will, läßt er mich die Freude erleben, daß an diesen Bäumen etwa sechs bis sieben meiner Feinde aufgehängt werden. Mit gerührtem Herzen werde ich ihnen vor ihrem Tode alle Unbill verzeihen, die sie mir im Leben zugefügt - ja, man muß seinen Feinden verzeihen, aber nicht früher, als bis sie gehenkt werden." (Heinrich Heine - "Gedanken und Einfälle")