6.2.09

Die Dichter und der Ferdi-Onkel

"Holy! Holy! Holy! Holy! Holy! Holy! Holy! Holy! Holy!
Holy! Holy! Holy! Holy! Holy! Holy!
The world is holy! The soul is holy! The skin is holy!
The nose is holy! The tongue and cock and hand and asshole holy!
Everything is holy! everybody's holy! everywhere is holy! everyday is in eternity! Everyman's an angel!"

(usw. usf.)

ALLEN GINSBERG

Mein Großonkel Ferdinand hat immer gesagt, daß Dichter spinnen. Ich hab's ihm nie geglaubt und jetzt ist der Ferdi-Onkel tot und hat doch recht gehabt.

Über die Kunst mit Jägern zu vögeln

Es sei noch einmal betont, daß das Buch "Über die Kunst, mit Jägern zu vögeln" von Roxanne Hoax geschrieben wurde und nicht, wie vielfach behauptet, von Kaiser Friedrich II. von Hohenstaufen. Friedrich II. schrieb dagegen das Buch "Über die Kunst, mit Vögeln zu jagen".

Hybris


Die Hybris sprach zum Neid:
"Wos mach ma nacha heit?"
Drauf sprach der Neid zur Hybris:
"Daß sich aber auch gar nichts auf Hybris reimt..."

Tragödie vs. Komödie

In der Newsgroup de.etc.sprache.deutsch empörte sich einer:

"Und noch etwas geht mir gewaltig gegen den Strich, nicht nur bei der Droste: Wieviele unschuldige Menschen manche Dichterlinge einfach umbringen, nur damit sie am Ende ihre Moral verkünden können."

Ich antwortete ihm:

Kunstleichen sind wohlfeil. Und wenn am Ende eines Stückes haufenweise Leichen auf der Bühne liegen, dann schützt dich dies vor dem Verdacht, ein Komödiendichter, also nicht ganz ernst zu nehmen zu sein.

Tragödien hinterlassen ihre Helden als Leichen, ansonsten aber eine wohlaufgeräumte Welt. Romeo und Julia sind tot, über ihren Leichen reichen sich die verfeindeten Familien die Hand. Ödipus ist geblendet und verzweifelt, aber die sittliche Weltordnung stimmt wieder.

Bei den Marx-Brothers dagegen wird die Welt auseinander genommen und keiner ist da, sie am Ende wieder zusammenzusetzen.

Abitur

Wenn du das wüßtest, was ich schon wieder vergessen habe, dann könntest du Abitur machen.

Zu viel ist zuviel

Seit vielen Jahren (wahrscheinlich noch aus den Siebzigern) habe ich folgenden Ausspruch in meiner Zitatsammlung (an vorderster Stelle, quasi als Motto) stehen:
Kein Geringerer als Leonardo da Vinci lehrt uns: "Wer immer nur Autoritäten zitiert macht zwar von seinem Gedächtnis Gebrauch, doch nicht von seinem Verstand."
Und dann mußte ich eines Tages erfahren, daß dies ein Gedicht von Erich Fried ist, genauer: ein Teil eines Gedichtes von Erich Fried. Das ganze Gedicht geht aber so:
Befreiung von den großen Vorbildern
Kein Geringerer
als Leonardo da Vinci
lehrt uns
"Wer immer nur Autoritäten zitiert
macht zwar von seinem Gedächtnis Gebrauch
doch nicht
von seinem Verstand."
Prägt euch das endlich ein:
Mit Leonardo weg von den Autoritäten!
Es ist ein Wahnsinn! In der obigen Fassung ist der Spruch absolut wunderbar. Er geht zunächst ganz widerstandslos runter, bis man schließlich mit ein- bis mehrsekündiger Verspätung den Widerhaken merkt: Der Spruch ist sein eigener Widerspruch.
Und dann die Holzhammer-Fassung von Erich Fríed: Schon die Überschrift lenkt den Leser auf die pädagogische Intention von Fried. Und wer es bis zum Ende des Spruchs (Gedicht möchte ich das Ding gar nicht nennen) immer noch nicht kapiert hat, was der Erich damit meint, dem haut er es mit dem Nachsatz in's Gehirn, bis es auch der Schlichteste noch merken muß.
Der ganze Witz ist beim Deibel.

Eisbär im Cola

In den späten siebziger, frühen achtziger Jahren kam in Deutschland der Kraut-Punk auf, die Neue Deutsche Welle. Eine der Bands (eine Schweizer Band, aber was soll's) damals hieß "Grauzone" und eines ihrer bekanntesten Lieder war - und ist immer noch - das Lied vom Eisbären:

Ich möchte ein Eisbär sein,
Im Kalten Cola,
Dann müßte ich nicht mehr schrei'n,
Alles wär' so klar.

Sehr schön, fand ich damals, ein schönes und witziges Bild von dem Eisbären, der sich im kalten Cola so richtig wohl fühlt. Ich mochte das Lied.

1999 war das Lied auf einmal wieder da, überall zu hören. Ich weiß nicht, ob im Original oder als Re-Mix oder was immer. Jedenfalls behauptete mein Sohn, es hieße nicht "im kalten Cola", sondern "im kalten Polar". Ich, der ich das Lied oft genug gehört hatte, damals, wies ihn zurecht, denn ich wußte es ganz genau. Das heiße "Cola", sagte ich ihm und nicht "Polar". Wenn er auch nur für ein Fünferl nachdenke, dann werde er merken, daß "Polar" keinen Sinn mache. Oder besser: Sinn mache "Polar" schon, aber das hätte dann überhaupt keinen Witz. Warum sollte sich jemand danach sehnen, ein Eisbär im Polargebiet zu sein? Völliger Unfug, auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden. Ein Eisbär in einem Glas Cola dagegen, an ein Eiswürfelchen geklammert, das habe doch was.

Und dann habe ich das Lied endlich mal irgendwo gehört, und tatsächlich: "Polar" und nicht "Cola".

Plopp! Aus. Der ganze Zauber des Liedes ist weg.

So was von Einfallslosigkeit.

Und mein Sohn hat wieder mal recht gehabt.

Gute Literatur ist immer aufwühlend

Nachdem Hans Sedlaceks Geschichte "Fahles Licht" erschienen war, reagierte die Fachwelt erfreulich aufmerksam auf den neuen Dichter, Sedlacek wurde zu Lesungen und Podiumsdiskussionen in kommunale Kulturzentren eingeladen.Anselm Korff, der unter dem Namen Hans Sedlacek publiziert, hat eine andere Variante - erfolgreich - ausprobiert:
Nachdem seine Geschichte "Fahles Licht" unter dem Namen Hans Sedlacek erschienen war, reagierte die Fachwelt erfreulich aufmerksam auf den neuen Dichter, Sedlacek wurde zu Lesungen und Podiumsdiskussionen in kommunale Kulturzentren eingeladen.
In München-Milbertshofen war nun zu einer solchen Lesung mehrerer Jungautoren erstmals ein überregionales Fernsehteam nicht nur eingeladen, son­dern auch tatsächlich erschienen. Nicht wegen der unbekannten Jungautoren, sondern wegen der lokalen Kritikerprominenz, die zu diesem Ereignis ihr Erscheinen fest zugesagt hatte.
Als Sedlacek aus seiner deprimierendsten Geschichte eine Szene von geradezu abstoßender Hoffnungslosigkeit las, gab er - vor laufenden Fernsehkameras! - auf eine ausgesprochen obszöne Weise ungezügelte Würgelaute von sich; Würgelaute, wie sie heftigem Erbrechen voranzugehen pflegen. Verwirrt, verzweifelt, zu der verzweifelt verwirrenden Geschichte passend, die er gerade las, sah sich Sedlacek um und griff dann nach einer wie zufällig neben ihm auf dem Boden stehenden Papiertüte.
Die etwas Älteren erinnern sich noch an die dramatischen Fernsehbilder, die damals in allen Feuilletons wieder und wieder gezeigt wurden; an die zahllosen Diskussionen darüber, ob man diese Szenen nun hätte zeigen sollen oder nicht - wobei man, der besseren Verdeutlichung wegen, diese Szenen neu und stets noch mal neu zeigte, in Zeitlupe und rückwärts, mit und ohne Ton.
Mit einem letzten, gräßlichen Würgelaut hatte Sedlacek die Papiertüte gepackt und dann hemmungslos seinen Mageninhalt in diese Papiertüte entleert. Anders ausgedrückt: Vor laufenden Fernsehkameras, während einer mit hochkarätigen Literaturkritikern besetzten Autorenlesung kotzte Sedlacek in eine Tüte. Das alleine wäre bereits eine Meldung in sämtlichen Feuilletons wert gewesen. Sedlacek aber zog nun, durch den befreienden Akt gesundheitlich sichtlich besser gestellt, aus seiner Rocktasche einen, wie zufällig dort sich befindlichen Löffel und begann vor den Augen des entsetzten Publikums - und vor laufenden Fernsehkameras, wie gesagt - die weiße Masse mit etlich darin befindlichen roten Brocken stetig löffelnd zu essen. Ein Gutteil des Publikums wurde erst blaß, dann grün; würgende Laute waren zu hören, die rasch an Zahl und Intensität zunahmen.
Der Sachschaden war beträchtlich. Zu den Reinigungskosten für den Versammlungsraum im Kulturzentrum kamen noch die jeweils individuell zu tragenden Kosten für Reinigung oder Wäsche der beschmutzten Kleidungsstücke zahlreicher Besucher der Veranstaltung.
Sedlacek aber war mit einem Schlag weit über München hinaus bekannt, wurde rasch zu einer bundesweit prominenten Persönlichkeit in der literarischen Welt. Kritiker sprachen von der "beklemmenden Intensität" seiner deprimierenden Texte, ein Kritiker wollte gar "immer schon" autokannibalistische Komponenten in Sedlaceks Werk gefunden haben.
Die Einladungen zu Lesungen mit anschließender Diskussion nahmen zu, schwollen an, wobei jeder Veranstalter, jeder Besucher einer solchen Lesung natürlich heftig abgestritten hätte, er hoffe auf eine Wiederholung des spektakulären Kotzmahles.
Sedlacek hütete sich natürlich, dergleichen zu tun. Zum einen, weil er nunmehr als seriöser Autor etabliert war, zum anderen - und vor allem - weil er fürchtete, man könnte ihm bei einer eventuellen Wiederholung des Tricks auf den in der Tüte zuvor versteckten Fleischsalat kommen.

Dummheit

Aus dem Usenet


Ein engagierter Autor von Undergroundliteratur schrieb einmal im Usenet:

Ich poste sehr spontan und da lässt es sich nicht vermeiden, dass viel Scheiße dabei ist, doch die Gedanken habe ich mir schon vorher gemacht - es ist nur sehr schwierig, grenzenloses Entsetzen über die extreme Dummheit seiner Mitmenschen in Worte und sich dabei auch noch gleichzeitig kurz zu fassen.

Ich antwortete ihm:

Dann nimm dir Zeit, wenn's so schwer ist.

Äh, und apropos "extreme Dummheit deiner Mitmenschen" - hast du irgendeine Theorie, wie's kommt, daß von allen Menschen ausgerechnet du von diesem Dummheitsvirus nicht angesteckt worden bist?

Der Xare und die Theologie

Das Folgende ist ein Auszug aus dem Kurz-Stück "Der Alise", in dem der Xare die Hauptrolle spielt.

XARE Ich weiß nicht, ob du das weißt, aber früher war mal der Ehebruch verboten.

Er versucht, dreckig zu lachen.

XARE Nein, nein, nicht nur von der Religion, das sowieso, sondern so richtig, vom Staat aus, war das früher verboten. Und ganz früher, bei den alten Juden, da hat man die Ehebrecher gesteinigt. Ich kann mich noch gut erinnern...

Der Xare sucht in Jacken-, Hemd- und Hosentaschen umständlich nach seiner Packung Zigaretten...

XARE ...wie ich mich als Bub immer gewundert hab', wo die in der Wüste die ganzen Steine hernehmen. Ich hab' nämlich gedacht, die Wüste, das wär' nur Sand und sonst nix, so eine Art Bibione, nur daß der Strand tausend Kilometer tief ins Land geht. Das mußt du dir mal vorstellen: Du steigst in Bibione aus der Adria und gehst und gehst und ständig ist Strand. Keine Alpen, kein Bayern, kein Sachsen. Nix. Nur Sand. Erst irgendwo in der Nähe von Berlin wird's allmählich wieder normal. Bibione bis nach... Deutet mit dem Kinn vage nach Norden, wo er Norden und damit Preußen vermutet ...Preußen rauf, hab' ich mir gedacht, damals als Bub. Is' natürlich ein Schmarrn, weil später hab' ich gelesen, daß die Wüste auch ganz schön steinig sein kann. Is' ja auch logisch, weil wenn nicht, dann hätten die alten Juden die Leute ja nicht gesteinigt, sondern einfach in den Sand eingegraben.

Der Xare zündet sich die in der Zwischenzeit gefundene, umständlich aus der etwas zerknitterten Packung genommene Zigarette an, inhaliert tief.

XARE Mit verhaltenem Stolz Jetzt wunderst dich natürlich, woher ich das alles weiß. Das kommt daher: Ich bin zwar katholisch, hab' in meiner Jugend aber trotzdem viel in der Bibel gelesen.

Er wendet sich an seinen fiktiven Gesprächspartner im Publikum.

XARE Du lachst, weil du's für einen Witz hältst. Ist aber keiner. Ich mein, immerhin ist deswegen die Reformation ausgebrochen, weil der Luther gemeint hat, es wär' eine gute Idee, wenn jeder die Bibel lesen würd'. Aber der Papst hat gemeint, es reicht, wenn die Pfarrer ab und zu mal reinschauen würden. Und wenn der Papst was meint, dann meint er das nicht nur, dann ist das so. Da ist er unfehlbar. Das war zwar damals noch nicht ausgedacht, die Unfehlbarkeit, aber unfehlbar war er deshalb trotzdem schon, rückblickend. Nur der Luther, der sture Hund, ist bei seiner Meinung geblieben und hat die Bibel übersetzt und bei der Gelegenheit die deutsche Sprache erfunden. Ja, blöd bin ich nicht.

Er klopft mit dem Boden des leeren Glases heftig auf die Tischplatte.

XARE Und wenn du erst mal anfängst, in der Bibel zu lesen, dann merkst du bald, daß das alles Juden sind, die da vorkommen. Der Moses, der David, der... Dings, Herrgotts, wie heißt jetzt der... Breitet die Arme weit zur Seite aus ...der Jesus, genau, der Jesus. Leise, verschwörerisch Hast du das gewußt, daß der Jesus ein Jud war? Ha? Hast du das gewußt? Ah, so. Das hast du gewußt. Na ja, wie gesagt: Alles Juden. Und knallharte Burschen waren das, die alten Juden. Das waren keine milden Christusse mit linke Backe, rechte Backe, hau nur drauf. Nimm doch nur mal den Abraham, gell. Du kennst doch den Abraham? Ah, freilich, den Abraham kennt jeder. Den Abraham also hat Gott, oder wen immer der in seinem Suff für Gott gehalten hat, beauftragt, seinen Sohn - also nicht Gottes, sondern Abrahams Sohn - zu töten. Und was macht der Abraham? Packt seinen Sohn, nimmt ihn mit in die Wüste und hebt schon sein Messer, um ihn abzustechen, als im letzten Augenblick Gott meint, es wär alles nur ein Scherz gewesen und er hätt' nur mal schauen wollen, ob er's wirklich macht. Aber das ist natürlich ein Schmarrn. Weil wenn Gott allwissend ist, dann muß er's doch nicht austesten, dann weiß er's auch so, ob's der Abraham tät', wenn er's ihm sagen würd'. - Na ja, vielleicht war ihm auch nur langweilig. Gott, mein ich.

Macht die Schotten dicht

In der Seefahrt war es zuzeiten ein üblicher Spaß, bei Aufenthalten in Schottland die Einheimischen gezielt betrunken zu machen. Daher der Ausruf: "Macht die Schotten dicht!"

Meine Begegnung mit Eduard Mörike

In der ersten Klasse Gymnasium, ich muß so um die 10/11 Jahre alt gewesen sein, lasen wir ein Gedicht von Mörike und der Deutschlehrer hat sich vor Begeisterung über dies Gedicht geradezu überschlagen. Ich teilte seine Begeisterung nicht und zwar ganz entschieden nicht und eine zeitlang hatt ich tatsächlich den Verdacht, der Deutschlehrer sei selbst dieser Mörike. Anders nämlich konnte ich mir seine Begeisterung nicht erklären...

Er war es aber doch nicht, was dich nicht überraschen wird.

Frechheit

Aus dem Usenet

Im Usenet hatte mal einer geschrieben:

"Ich habe heute mit ein wenig Erstaunen festgestellt, daß derzeit keine Ausgabe der Briefe Goethes an Frau von Stein im Druck zu sein scheint. Ich selbst besitze eine Ausgabe von Cotta mit einer Einleitung von K. Heinemann, gedruckt um die Wende des 19. zum 20 Jahrhunderts (4 Bde. in 2; Cottas Bibliothek der Weltliteratur)."

Daß sich manche Leute überhaupt nicht schämen, fremder Leute Briefe zu lesen.

Bücher werden automatisch geschrieben

Als ich noch der Waldbauernbub war und die vierklassige Volksschule in Gern bei Eggenfelden besuchen tat, da konnte es passieren, daß ich als Strafe ein Gsetzerl aus einem Buch abschreiben mußte. (Das war noch die gute alte Schule der Pädagogik, mit der man den Abscheu vor Lesen und Schreiben konditionierte.) Meistens war es das Lesebuch und meistens handelte es sich um etwa eine Druckseite.

Für einen Achtjährigen, der so gerade mal seit zwei Jahren schreiben kann, ist das eine ziemliche Schweinearbeit.

Unterm Schreiben bin ich dann ins Grübeln gekommen. Eine läppische Druckseite muß ich jetzt abschreiben, dachte ich mir; bloß abschreiben, ohne daß ich mir was eigenes ausdenken muß. Dann schaute ich mir das Buch an, aus dem ich abschreiben mußte und wie dick das war. Es war mir absolut unvorstellbar, daß ein Mensch so ein Buch tatsächlich und wirklich und eigenhändig schreiben könnte.

Ich dachte mir, es müsse wohl irgendeine Maschine geben, die diese Bücher schreibe. Damit meinte ich nicht nur das mechanische Abschreiben, sondern tatsächlich das Schreiben selber, das Ausdenken dieser Geschichten. Ein einzelner Mensch, dachte ich mir, kann das niemals schaffen, so ein ganzes Buch. Absolut unmöglich.

Und noch heute frage ich mich...

Literatur & Stuhlgang

Aus dem Usenet

Ein gewisser Ralf D. schrieb einst im Usenet, in de.rec.buecher, der Mann hat Stil:

"Bücher haben nur einen Sinn für mich: ich benutze sie als Klopapier zum Arschabwischen."

Das forderte zu einer sachgerechten Stellungnahme heraus:

Ralfi, Schnalfi, D.mäuschen, du bist ein Lügner, zumindest kein Praktiker. Was für einen Arsch mußt du haben, daß es dir Spaß macht, dir mit Büchern den Arsch abzuwischen? Ökonomische Gründe können es nicht sein, denn selbst antiquarische Bücher aus der Ramschkiste sind grammpreismäßig teurer als Klopapier.

Aufwendig gestaltete Bücher, Kunstdruck gar, fällt flach, da machts nur "flatsch" und du hast den halben Schmadder auffie Hände, die andere Hälfte über Unterleib und Oberschenkel verschmiert und die dritte Hälfte (wo gar nicht gibt, kann zählen!) aufm Papier. Dieses Papier, nun mal verschissen, bringst du aber nie und nimmermehr durch den Syphon deiner Kackkeramik.

Normale gebundene Bücher bringen nur mäßige Erleichterung. Auch hier ist das Papier viel zu wenig saugfähig, zu wenig geschmeidig, um damit deinem Allerwertesten zu schmeicheln.

Taschenbücher, die billige Alternative? Ja, aber immer noch unbefriedigend. Vor allem aber: die einzelnen Kackblätter sind viel zu klein, um damit einen guten, handsauberen Abwisch zuverlässig zu erreichen.

Es gibt beim Arschabwischen ein ähnliches Dilemma wie in der Theoretischen Physik, eine Art Unschärferelation: Je mieser (drucktechnisch gesehen) das Papier, desto besser für den Arsch. Je mieser (drucktechnisch gesehen) das Papier, desto mieser aber auch der Druck, desto höher die Abriebrate der Druckerschwärze.

Jerry-Cotton-Hefte mögen deiner Backe und Furche schmeicheln, sie hinterlassen aber auf ihre nachhaltige Schleifspuren.

Was ich sagen will, Ralfi, Schnalfi: Du redest Dreck!

Sauerei 1

"Schwein oder nicht Schwein,
Das ist hier die Frage.
Ob's zöner im Gemüt,
Die Pfeil und Schleudern
Blanker Schwänz' erdulden
Oder..."

Ich muß doch bitten, Herr Rösner, wir spielen hier "Prinz Hamlet" und nicht "Graf Porno".

Sauerei 2

Wer ohne Hunde ist, der werfe das erste Schwein.

Hassema

Die Mark war schon im alten Karthago eine bekannte Währungseinheit. Siehe den bekannten Dialog aus der Tragödie "Hassema" von Hamilkar Schaß:

A: Hasdrubal 'ne Mark?
B: Hannibal, aber jetz net.

Feinschmeckerlokal

In Erwins Feinschmeckerlokal bekommt der Stammgast bei seinem zehnten, zwanzigsten und dreißigsten Menü eine Urkunde mit Plakette, von der Spötter behaupten, es sei die Tapferkeitsmedaille dritten, zweiten und ersten Grades.