Wäre ich ein Philosoph, also einer mit Diplom, ein
Diplom-Philosoph mit Philosophen-Diplom, und wäre ich Teil des
Lehrkörpers einer Universität, dann würde ich in diesem Wintersemester
zusammen mit einem Kollegen von der Juristischen Fakultät ein
Hauptseminar anbieten mit dem Thema: "Oma oder Opa?"
Lachts
nur, ihr Ignoranten, die ihr glaubts, das sei doch - hihihi! - kein
Thema für eine wissenschaftliche Veranstaltung. Ich aber sage euch, das
ist eine hochkomplexe Frage, die uns mitten hineinführt in die aporischen Abgründe des Denkens und Definierens.
Die Frage aber lautet so:
Was
wäre die Folge wenn ich mich jetzt, da ich in einem Alter stehe, in dem
ich zwar Kinder noch zeugen könnte, aber nicht mehr will, zur Frau
umoperieren lassen würde (1)? Wie stünde ich dann zu den von meinen Söhnen noch zu produzierenden Enkeln? Wäre ich dann der Opa oder die Oma meiner Enkel?
Läßt sich diese Frage überhaupt beantworten oder löst sich in dem
Moment, da alle Philosophen der Erde diese Frage auch nur stellen, die
Welt in ein rosa Logik-Wölkchen auf? Müssen wir dem Schicksal nicht
dankbar dafür sein, daß ich kein an einer Universität lehrender
Diplom-Philosoph mit Philosophen-Diplom bin?
Andererseits:
Ohne
Philosophie wäre die Welt doch stinklangweilig, nur der übliche Mord
und Totschlag, ob nun mit dem Gewehr begangen oder mit der
Dividenden-Maximierung.