Als im Jahre 1966 der österreichische Fernwehjodler Manfred Quinn,
Sohn von Johann Quinn, einem Kaufmann irischer Abstammung den Auftrag
erhielt, den Text des amerikanischen Seichlidls "The Ballad of the
Green Berets" in einen gefälligen deutschen Text zu wandeln machte
Manfred sich unverzüglich an die Arbeit. Kaum hatte er am Schreibtisch Platz
genommen und mehr als eine kurze Weile meditiert, schickte ihn seine Frau zum Mnozil,
10 Deka Hinterkochschinken zu kaufen.
Manfred erhob sich vom Stuhl, dankbar für die Ablenkung,
denn ihm war bislang noch nichts rechtes eingefallen. Die Anfangsverse "He, Loite, ho Loite, laß uns Wodka holen, denn wir sind Mongolen"hatte er als selbst für einen Schlager
zu läppisch wieder verworfen. So stand er ganz vorne an der Fleischtheke beim Mnozil und winkte Hausfrau um Hausfrau,
die nach ihm gekommen waren, an sich vorbei und zur Wurstfach-, ja Wurstfach-,
ja Wurstfachverkäuferin hin. Als er schließlich der letzte und gleichzeitig
erste Kunde in der Schlange war, konnte er sich nicht länger um eine Bestellung
herumdrücken. Obwohl er selber Österreicher war, schämte er sich, die Worte "Ich hätt' gern 10 Deka Hinterkochschinken,
bitte" auszusprechen und flüchtete sich stattdessen in die barsche Piefkeversion
der Bestellung: "Ich krieg 100 Gramm
Hinterkochschinken!"
Um Bayern ist es nicht zum Besten bestellt. Das
Steueraufkommen reicht nicht mehr aus, den Ministerpräsidenten angemessen zu
bezahlen, so daß dieser anscheinend gezwungen ist, sich mit ein bisserl
Schauspielerei was dazuzuverdienen.
Wie oft hast du dich
nicht schon gefragt, wieso manche Leute
ihren Wein lieber aus der Flasche trinken, obwohl sich da das Bouquet nicht so
gut entfalten kann wie in einem Zahnputzbecher. Ich sag's dir:
"What one has, has one", sagte
bereits der Lateiner. Wennst du deinen Mouton Rothschild erst in einen
Zahnputzbecher gießt, könnte es sein, daß unterm Einschenken die Welt
untergeht. Der Wein ist dann zwar im Becher, aber du kannst ihn nicht mehr
trinken, weil dir die Welt unter der Hand entschwunden ist. Ärgerlich, so was. Ärgerlicher
ist allenfalls der Weltuntergang selber. Wie schon Martin Luther schrieb (oder war es doch
sein Bruder?): "Wenn ich
wüßte, daß morgen die Welt untergeht, so würde ich heute noch ein Fasserl Wein
austrinken."
Die wenigsten machen
sich klar, daß der Weltuntergang eine ausgesprochen alltägliche Angelegenheit
ist, die täglich mehrmillionenfach passiert. Wenn ich dermaleinst sterbe, dann
ist das für mich der Weltuntergang, Schluß aus, es kommt nichts mehr nach. Es
gibt kein Morgen mehr, für mich.
Die anderen, die an
diesem Tag nicht gestorben sind, machen weiter Party, wie gehabt, aber ich halt
nicht mehr. Nicht, daß ich zuvor Party gemacht hätte, aber das ist wieder eine
andere Geschichte. Für mich, der ich an diesem einen Tag sterbe ist es absolut
egal, ob alleine ich sterbe oder ob das ärgerliche Ereignis gleichzeitig noch
8,4 Milliarden weiteren Menschen passiert, denn nach meinem Tod gibt's nichts mehr, absolut nichts. Für mich.
Obwohl... Bemerkenswerterweise
bin ich noch nie gestorben, es gibt also keinerlei
empirischen Nachweis meiner
Sterblichkeit. Was es gibt sind lediglich mehr oder weniger esoterische
Spekulationen über meine Sterblichkeit, gewonnen aus eher vagen statistischen
Überlegungen.
Sollte ich eines Tages
vielleicht doch mal tot sein, ist die Beweislage natürlich eine völlig andere,
dann müßten wir nochmal drüber diskutieren. Laß dir dann von meiner Sekretärin,
dem Fräun Heleen,
einen Termin geben.
Seit geraumer Zeit
schreib ich lauter so morbides Zeug. Braucht's einen weiteren Beweis dafür, daß
ich Österreicher bin?