2.4.24

100 gr. und ein Befehl

Als im Jahre 1966 der österreichische Fernwehjodler Manfred Quinn, Sohn von Johann Quinn, einem Kaufmann irischer Abstammung den Auftrag erhielt, den Text des amerikanischen Seichlidls "The Ballad of the Green Berets" in einen gefälligen deutschen Text zu wandeln machte Manfred sich unverzüglich an die Arbeit. Kaum hatte er am Schreibtisch Platz genommen und mehr als eine kurze Weile meditiert, schickte ihn seine Frau zum Mnozil, 10 Deka Hinterkochschinken zu kaufen.

Manfred erhob sich vom Stuhl, dankbar für die Ablenkung, denn ihm war bislang noch nichts rechtes eingefallen. Die Anfangsverse "He, Loite, ho Loite, laß uns Wodka holen, denn wir sind Mongolen" hatte er als selbst für einen Schlager zu läppisch wieder verworfen. So stand er ganz vorne an der Fleischtheke beim Mnozil und winkte Hausfrau um Hausfrau, die nach ihm gekommen waren, an sich vorbei und zur Wurstfach-, ja Wurstfach-, ja Wurstfachverkäuferin hin. Als er schließlich der letzte und gleichzeitig erste Kunde in der Schlange war, konnte er sich nicht länger um eine Bestellung herumdrücken. Obwohl er selber Österreicher war, schämte er sich, die Worte "Ich hätt' gern 10 Deka Hinterkochschinken, bitte" auszusprechen und flüchtete sich stattdessen in die barsche Piefkeversion der Bestellung: "Ich krieg 100 Gramm Hinterkochschinken!"

Jetzt wußte er, wie das Lied von den grünen Baskenmützen gehen mußte...

Vom Elend Bayerns

Um Bayern ist es nicht zum Besten bestellt. Das Steueraufkommen reicht nicht mehr aus, den Ministerpräsidenten angemessen zu bezahlen, so daß dieser anscheinend gezwungen ist, sich mit ein bisserl Schauspielerei was dazuzuverdienen.

Das Trinken von Wein aus der Flasche

Wie oft hast du dich nicht schon gefragt, wieso manche Leute ihren Wein lieber aus der Flasche trinken, obwohl sich da das Bouquet nicht so gut entfalten kann wie in einem Zahnputzbecher. Ich sag's dir:

"What one has, has one", sagte bereits der Lateiner. Wennst du deinen Mouton Rothschild erst in einen Zahnputzbecher gießt, könnte es sein, daß unterm Einschenken die Welt untergeht. Der Wein ist dann zwar im Becher, aber du kannst ihn nicht mehr trinken, weil dir die Welt unter der Hand entschwunden ist. Ärgerlich, so was. Ärgerlicher ist allenfalls der Weltuntergang selber. Wie schon Martin Luther schrieb (oder war es doch sein Bruder?): "Wenn ich wüßte, daß morgen die Welt untergeht, so würde ich heute noch ein Fasserl Wein austrinken."

Die wenigsten machen sich klar, daß der Weltuntergang eine ausgesprochen alltägliche Angelegenheit ist, die täglich mehrmillionenfach passiert. Wenn ich dermaleinst sterbe, dann ist das für mich der Weltuntergang, Schluß aus, es kommt nichts mehr nach. Es gibt kein Morgen mehr, für mich.

Die anderen, die an diesem Tag nicht gestorben sind, machen weiter Party, wie gehabt, aber ich halt nicht mehr. Nicht, daß ich zuvor Party gemacht hätte, aber das ist wieder eine andere Geschichte. Für mich, der ich an diesem einen Tag sterbe ist es absolut egal, ob alleine ich sterbe oder ob das ärgerliche Ereignis gleichzeitig noch 8,4 Milliarden weiteren Menschen passiert, denn nach meinem Tod gibt's nichts mehr, absolut nichts. Für mich.

Obwohl... Bemerkenswerterweise bin ich noch nie gestorben, es gibt also keinerlei empirischen Nachweis meiner Sterblichkeit. Was es gibt sind lediglich mehr oder weniger esoterische Spekulationen über meine Sterblichkeit, gewonnen aus eher vagen statistischen Überlegungen.

Sollte ich eines Tages vielleicht doch mal tot sein, ist die Beweislage natürlich eine völlig andere, dann müßten wir nochmal drüber diskutieren. Laß dir dann von meiner Sekretärin, dem Fräun Heleen, einen Termin geben.

 

Seit geraumer Zeit schreib ich lauter so morbides Zeug. Braucht's einen weiteren Beweis dafür, daß ich Österreicher bin?