Donnerstag, 25. Juni 2020

Rassismus in der Provinz

Heribert Prantl von der "Süddeutschen Zeitung" hat am 24. Mai einen Kommentar mit dem Titel "Kant, ein Bleistift und der Wahnwitz des Rassismus" veröffentlicht. ([1]) Darin erwähnt er kurz die Geschichte des früheren Zornedinger Pfarrers Olivier Ndjimbi-Tshiende.
Ndjimbi-Tshiende war als Gemeindepfarrer in der Münchner Umlandgemeinde Zorneding tätig. Als er sich kritisch über einen flüchtlingsfeindlichen Artikel der örtlichen CSU-Vorsitzenden geäußert hatte, verwarnte der stellvertretende CSU-Ortsvorsitzende "unseren Neger". Dann kamen anonyme Briefe mit Beleidigungen und Morddrohungen. In seinem Briefkasten fand er ein weißes Pulver, von dem er nicht wußte, was es war. Dann erhielt er eine Postkarte, auf der zu lesen stand: "Wir schicken dich, du Arschloch, nach Auschwitz". Und noch eine Postkarte: "Hau ab, du stinkender Neger". Im März 2016 gab Ndjimbi-Tshiende entnervt sein Amt ab.
Nicht mehr ganz aktuelle Nachrichten aus der Provinz: Im August 2016 wurde Pfarrer Joseph Oliparambil nach vier Amtsjahren von der Pfarrgemeinde Aigen/Inn verabschiedet ehe er seinen Dienst im Pfarrverband Wurmannsquick antrat. Zum Pfarrverband Wurmannsquick (dort wurde ich gefirmt) gehört auch die Pfarrgemeinde Gern (dort ging ich jeden Sonntag in die Kirche, dort hatte ich Erstkommunion). Gern ist heute Teil der Stadt Eggenfelden, Eggenfelden liegt im Rottal, das heißt im allerkonservativsten Niederbayern, das du dir nur vorstellen kannst. Seinerzeit, als ich dort aufgewachsen bin, hatte der Wahlkreis (!) Eggenfelden/Pfarrkirchen über 70 % CSU-Anteil.
Pfarrvikar im Pfarrverband Wurmannsquick ist Pater Viswasam Gnanadhikkam, Inder wie Oliparambil.
Es gingerte also schon auch ohne Rassismus. Wollen müßte man halt.



[1]   Die - lesenswerten! - Kommentare aus der Reihe "Prantls Blick" kannst du dir jeden Sonntag ins E-Mail-Postfach schicken lassen, wenn du den im Kommentar befindlichen Coupon ausfüllst und abschickst.


Mittwoch, 24. Juni 2020

Wie Erich vom Ochsen auf den Esel und dann auf's Bier kam

"Den Sozialismus in seinem Lauf halten weder Ochs noch Esel auf" hat Erich Honecker wiederholt gesagt, zuletzt am 14. August 198
 
Prognosen sind immer etwas heikel, vor allem wenn sie sich auf die Zukunft beziehen.

Erich Honegger war ein französisch-schweizerischer Komponist, ein Multitalent, das nebenher auch noch das nach ihm benannte Hornecker Billigbier erfand [1].



[1]   Das Hornecker-Bier ist im übrigen bei weitem nicht so schlecht wie sein Ruf. Ich war noch nie ein großer Biertrinker, aber mir hat's noch stets geschmeckt. Anderen auch.

Paradies und -das

Als der Mensch vom verbotenen Paradeiserbaume gekostet hatte, erkannte er den Unterschied zwischen Gut und Börse, woraufhin er von Gott zur Strafe in einen DAX verwandelt wurde.

Freitag, 19. Juni 2020

Chillen und andere Kampfsportarten


Es gab mal 1 Zeit, da hab ich in der Schule Englisch gelernt. Viel lernt man dort nicht, das hab ich aber erst viel später gelernt. Gut, die üblichen Schweinereien wie fuck und cunt und trallala lernten wir schon, wenn auch nicht in der Schule [1].
Ich war schon über fünfzig, wir lebten damals in Italien [2] und machten eines Tages einen kleinen Ausflug die nahegelegene Cilento-Küste entlang. Wir gingen dann in ein arabisches Lokal, in welchem ich mich weigerte, Hummus zu essen. Dabei bin ich 1 großer Freund von Hülsenfrüchten, Grüne Bohnen, Weiße Bohnen, Saubohnen oder Linsen. Aber Kichererbsen... Mir balst nicht gangst. Ich hab diesen Cicero noch nie gemocht.
Man saß dort übrigens auf Kissen, wenige Zentimeter nur vom Boden entfernt. Daheim hab ich manchmal Anfälle, wo ich mich wie ein Narr auf dem Teppich wälze, aber in einem Lokal...
Man sollte den Arabern nicht das Christentum predigen, sondern den Stuhl. Der Stuhl ist nicht das Wesentliche, aber es wär schon mal 1 Anfang auf dem Weg zur Zieh-Viel-Isation. Bei der Gelegenheit fallen mir die chinesischen, beziehungsweise japanischen Eßstäbchen ein. Ich hab mich noch stets geweigert, dieses Zeug zu benutzen. Ich mein, verglichen mit der Gabel sind diese Stäbchen so was von veralteter Technologie, das glaubst du nicht. Du rechnest doch heute auch nicht mehr mit römischen Zahlen... Was für eine Scheiße muß man den Leuten ins Hirn schubsen, damit sie freiwillig mit Stäbchen essen, obwohl es seit Jahrhunderten sehr viel einfacher geht...
Aber ich weiche ab vom Thema. In diesem arabischen Lokal (vom Cilento aus ist es Luftlinie näher nach Tunis als nach Mailand) sah ich ein Schild "chilling room", das mich ins Grybeln brachte.
"Bittschön", frug ich meine Mischpoke, "was ist ein chilling room?" Meine Frau und meine beiden Söhne schauten mich an, als ob ich nicht ganz richtig wär im Hirn. Das taten sie öfter, aber... diesmal wußten sie es selber nicht. Meine Söhne hatten zwar Handys, aber die waren so was von old school, damit konnte man nur telefonieren, man stelle sich vor...
Ich hab's dann intuitiv probiert, das heißt ich wollte die Bedeutung vom Wortklang ableiten. Tschill, tschill, das klingt dynamisch, ja sportlich. Ein chilling room mußte demnach so eine Art Fitneß-Raum sein, mit Hanteln, Sprungseilen und Armdrück-Maschinen. Oder, noch besser...
Tschillen klingt so was von dynamisch, daß es schon wieder aggressiv klingt. Tschillen mußte eine asiatische Kampfsportart sein, dachte ich mir. Hu, ha, he und mit der Handkante einen Ziegelstein zertrümmert. "Ein böses Wort noch und ich chill dir dein Nasenbein." Hochgefährlich, dieses Chillen.
Es war dann doch anders.
Wenn man sich am Wortklang orientiert geht man übrigens so manches mal fehl. "Schmetterling" etwa hört sich an wie ein besonders harter, hundsgemeiner Boxhieb. Ich erinnere nur an Max Schmetterling, den ehemaligen Boxweltmeister im Schwergewicht, der seinerzeit St. Louis besiegt hatte. Oder nimm "immondizia". "Klopfenden Herzen betrat ich ihre Wohnung, in der Hand einen Strauß allerschönster Immondizien, den ich ihr errötend überreichte." (aus: "Die Immondiziendame" von Alexandre Dumas d. g. A.)



[1]   Obwohl, "cunt" kenn ich von Wilhelm Schecksbier.
HAMLET
Lady, shall I lie in your lap?
OPHELIA
No, my lord.
HAMLET
I mean, my head upon your lap?
OPHELIA
Ay, my lord.
HAMLET
Do you think I meant country matters?
OPHELIA
I think nothing, my lord.
HAMLET
That’s a fair thought to lie between maids' legs.
OPHELIA
What is, my lord?
HAMLET
Nothing.
OPHELIA
You are merry, my lord.
HAMLET
Who, I?
OPHELIA
Ay, my lord.
Hamlet, Act 3, Scene 2
In Shakespeare’s time, “nothing” (or “0”) was slang for the vagina.
[2]   Das ist diese stiefelförmige Halbinsel im Süden von Oi Ropa.

Donnerstag, 18. Juni 2020

Frisör

Heut war ich beim Friseur. Ich schau wieder fast wie ein Mensch aus. Morgen werd ich mich rasieren. Oder übermorgen.
Vor vielen Jahren war mein Sohn mal beim Frisör [1], wobei unerfreuliche Dinge sich ereigneten.
[1] Man sieht, das Frsörgehen ist eine ganz alte Familientraditon bei uns. 

Mittwoch, 17. Juni 2020

Ein Negerwitz

Alabama in den sechziger Jahren. Ein Neger wird tot aufgefunden, der ganze Körper ist von Kugeln durchsiebst, von Kopf bis Fuß. Der Sheriff schüttelt entsetzt den Kopf. "Ich hab noch nie solch einen gräßlichen Selbstmord gesehen."

Sonntag, 14. Juni 2020

Drecksmayr

Ach was muß man oft von bösen
Männern hören oder lesen!
Wie zum Beispiel hier von diesem:
"In dem transdanubischen Wiener Einkaufsparadies „Donauzentrum“ haben ja gestern zahlreiche Jugendliche mit Migrationshintergrund einen Rettungseinsatz gestört und das Rettungsfahrzeug an der dringenden Fahrt ins Spital gehindert. Das Opfer war nicht mehr zu retten und starb im Krankenhaus."
Der böse Mann ist allerdings sooo böse gar nicht, er hat einen Link auf die entsprechende Internet-Quelle gesetzt.
Was les ich da auf der Website vom "Kurier"?
"In der Wagramer Straße in Wien-Donaustadt sollen drei Burschen mit Absicht die Rettung bei der Arbeit gestört haben.
Heißt: Seine Quelle dementiert den bösen Mann. Es waren nicht zahlreiche Jugendliche sondern nur drei, von einem Migrationshintergrund weiß der Chronist nichts, er weiß zu diesem Zeitpunkt (30. 5. 20, 12:20 h) überhaupt noch nicht viel und schreibt das auch. Auf schmaler, unsicherer Datenbasis zu berichten ist das tägliche Brot (gib uns heute) des Reporters. Der gute Journalist aber gibt an, was er definitiv weiß und was er momentan nur mutmaßen kann.
Wie schreibt er weiter? "Was tat der ORF? - Nix...... - Wobei ich anfangs noch dachte, so eine Nachricht kann doch kein Sender unter den Tisch fallen lassen. Falsch gedacht, der ORF kann."

DRECKSPACK!

Mittwoch, 3. Juni 2020

Muslime und andere Österreicher

Ende Oktober letzten Jahres hat ein Familienvater in Kotting­brunn/NÖ seine Frau und seine beiden kleinen Kinder erstochen, beziehungsweise erstickt. 3 Tote. Eine innerösterreichische Familientragödie, Ausländer waren nicht beteiligt. Aber...
Sowohl Täter als auch Opfer hatten türkischen Migrationshintergrund. Der Mörder ist zwar in Österreich geboren und aufgewachsen, hat die österreichische Staatsangehörigkeit, aber deswegen ist er noch lange kein richtiger Österreicher. "Solange immer die Öztürks und die Yildirims hier in Österreich leben mögen,", sagt der gestrenge Herr Havliček, "richtige Österreicher werden sie nie."
Denn die Yildirims und die Öztürks sind nicht nur Ewige Türken, sondern auch Moslems. Und Moslems...

Gottlob haben wir hier in "Fisch und Fleisch" einen weitgereisten, weltgewandten Moslemversteher der Sonderklasse, Filmemacher, Schriftsteller, Journalisten etc. pp.
"Man will hier ja nichts behaupten", schreibt er, "aber eines ist klar. Bei Muslime(n) haben Frauen nicht viele Rechte." - "Wieviele Österreicher mit Migrationshintergrund sind es schon in Österreich, wo bei den Männern das Messer ganz locker sitzt?"
Wir wissen es alle [1], Österreich hat mit 0,51 Tötungsdelikten pro 100.000 Einwohnern und Jahr eine traumhaft niedrige Tötungsrate. Kein Vergleich mit Venezuela und El Salvador, den Spitzenreitern der Charts mit 62 bzw. 60 Opfern.Kein Vergleich auch mit Deutschland (1,0) oder gar Ungarn (2,5), in welch letzterem Land es dank des Zaunkönigs so gut wie keine muselmanischen Migranten hat. Ungarn hat eine Tötungsrate wie Ägypten, der Iran, Ruanda und Libyen. Tu felix austria dagegen... Österreich ist immer noch oder schon wieder eine Insel der Seligen.
Einfach strukturierte Gemüter könnten denken, es seien die Österreicher schlicht zu faul, sich gegenseitig umzubringen und die paar Tötungen überließen sie gerne und dankbar ihren Zuwanderern, denn - klar - ein  paar Morde sollten schon sein, sonst denken die Leute in Syrien oder Afrika noch, "Ah, Österreich ist ein so friedliches und freundliches Land, da will ich auch hin."
Dem ist natürlich nicht so. Anfang Oktober hat ein Bio-Österreicher aus Eifersucht und in Kitzbühel seine Freundin, die ihn verlassen hatte, erschossen, desgleichen deren neuen Freund, ihre Eltern und ihren Bruder, insgesamt also fünf Menschen.

Apropos Eifersucht - hat sich schon mal einer von Aich [2] Gedanken über Eifersucht gemacht? Was es nämlich für eine ungeheure Arroganz ist, einen anderen Menschen mit seiner Eifersucht zu verfolgen? Ich mein, nix gegen Eifersucht, die sucht sich ja keiner aus. Du bist eifersüchtig und das ist schlimm genug. Aber auf die Idee zu kommen, einen anderen Menschen mit meiner Eifersucht zu verfolgen, ist ausgesprochen abartig.
Der Österreicher aus Kottingbrunn etwa hatte angeblich Angst, seine Familie zu verlieren. Korrigiere mich einer, der es besser weiß, aber ich kann meine Familie nicht dadurch behalten, daß ich sie abmurkse. Auch der Typ aus Kitzbühel hat seine Geliebte nicht dadurch wiederbekommen, daß er sie umgebracht hat.
"Wenn ich dich nicht bekomme, bzw. behalte, dann soll dich auch kein anderer haben." - "Wenn du mich verläßt, bringe ich dich um." - "Wenn du mich verläßt, bringe ich mich um, und du bist schuld." Wenn das Liebe ist, will ich gar nicht wissen, was Haß ist.



[1]   Die, die's nicht wissen, könnten es wissen, so sie einen Computer und einen Internet-Anschluß haben.
[2]   Die Geschichte von Judas und dem Letzten Abendmahl: "Einer von Aich wird mich verraten."

Dienstag, 2. Juni 2020

Merchandising

Zu meinen Blogbeiträgen und Kommentaren gibt's jetzt eine erste Merchandising-Produktlinie.
Gegen einen geringen Aufpreis gibt's ein Autogrammerl auf das Leiberl, vom Brandauer und von mir.