Das Neue Jahr war da und in München hatte ein neuer Kurs
begonnen. Der Alex-Zug Prag-München ist mit nur fünfminütiger Verspätung im
Bahnhof Regensburg eingetroffen, das ist eine sensationell geringfügige Verspätung
für den Alex von Prag nach München. Das Jahr fängt wirklich gut an, allerdings
war der Zug ritzeratze-kitzekatze-voll, was kein so guter Jahresanfang war.
"
Ihr könnt's mich alle mal am Arm
kitzeln" sagte ich bei mir, "
dann
fahr ich halt mit dem Flughafen-Express auf einem anderen Gleis". Am
Flughafen Franz Josef Strauß stand bereits die S-Bahn S 8, allerdings
stand diesmal nicht wie gewohnt "Herrsching" als Ziel drauf sondern
"Ismaning". Wieso Ismaning und wo genau liegt eigentlich Ismaning?
Ich steige ein, denn ich will eh nicht bis nach Herrsching, sondern nur bis zum
Marienplatz. Ismaning ist aber nur zwei (oder drei?) Stationen weiter. In
Ismaning stehen schon Busse als Schienenersatzverkehr bereit, der Bus bringt
mich zum Ostbahnhof, allerdings zur Rückseite, so daß ich mich erstmal
orientieren muß. Jetzt zum Marienplatz, U3 bis Aidenbachstraße, dann mit dem
53er Bus bis Zielstattstraße. Und dann komme ich so grad, grad noch pünktlich
zum Kursort, wohin ich es eigentlich hätte locker schaffen müssen.
Bei der Rückkehr in Regensburg merke ich, daß ich kacken muß.
Macht nichts, denke ich mir, es gibt am Bahnhof ja eine Toilette. Mit letzter
Kraft schleppe ich mich hin, es ist kurz nach 22.00 h und die Sanifair-Toilette
ist bereits zu. Meine Widerstandskraft bricht zusammen und ich scheiße mir voll
Rohr in die Windel. Heim mit dem Taxi und dann alles so schnell wie möglich
vergessen.
Ein Vierteljahr später, als ich wieder einmal von München
heimgekehrt bin, ist mir das eben Geschilderte noch einmal passiert, nur
diesmal eine Stunde früher. Ich sitze
im Zug und nix is. Ich stehe auf, um
auszusteigen und kurze Zeit später merke ich, daß ich kacken muß. Ich geh zum
Sanifair-Klo und finde es verschlossen. Um ca. halb zehn Uhr abends!
Früher - es ist gar nicht so lang her - konntest du noch
beim Burger-King im Hauptbahnhof pieseln oder kacken, für fuffßich Fennje, man
stelle sich vor. "Dit is beinah
jeschenkt."
Früher, also noch früher gab's in Regensburg, wie auf allen
(?) Bahnhöfen, schlicht ein Klo, das war zwar kein Fäkalpalast, aber immerhin
kostenlos. Aber seit das Kacken und das Brunzen als Geschäftsmodell entdeckt wurde
und der Markt alles regelt, sind schon viele Hosen und Höschen verschissen und
verbrunzt worden.