16.3.17

Herr Hirnbeiß und das Echo


Die Münchner Zeichnerin Franziska Bilek, die jetzt auch schon wieder 15 Jahre tot ist, schuf 1961 die Figur des Herrn Hirnbeiß, der in der Münchner "Abendzeitung" viele Jahre lang das lokale Tagesgeschehen kommentierte. Zu meiner Verblüffung und Freude konnte ich neulich feststellen, daß die "Abendzeitung" anscheinend die nicht so tagesgebundenen Karikaturen wieder nachdruckt.
Seit Jahren schon plante der Filmemacher Kunz Knörer eine Realverfilmung der "Abenteuer des Herrn Hirnbeiß" (so der Arbeitstitel). Als Hauptdarsteller hatte Knörer den bairischen Volksschauspieler und Semi-Otiker Humbert Echo vorgesehen. Echo stammt aus dem allersüdlichsten Baiern wo gibt, aus dem Piemont. Um dort nicht aufzufallen hatte sich Echo den Künstlernamen Umberto Eco zugelegt.
Das Projekt scheiterte, weil Eco (nennen wir ihn ruhig so) vor einem Jahr verstarb. Gleich nach Ostern will Knörer mittels eines Humbert-Echo-Look-alike-Contestes einen neuen Hauptdarsteller finden. Ein gewisser Walter Sedlmayr hatte sich bereits für den Wettbewerb angemeldet, mußte aber disqualifiziert werden, da er - wie sich herausstellte - noch töter ist als der Echo Humbert.

Sittenstrolch

Vor kurzem las ich in der in Regensburg erscheinenden "Mittelbayerischen Zeitung", es treibe sich in der Gegend ein "auffallend freundlicher Sittenstrolch" herum. "Auffallend freundlich", das könnte auf mich zutreffen. In dem besagten Artikel hieß es aber auch, er sei 18 - 20 Jahre alt, das trifft auf mich eher nicht zu.
"Sittenstrolch", was für ein Wort, was für eine Poesie! Dumm ist nur, daß sich auf "Sittenstrolch" so wenige Wörter reimen [1]. Allein des Wortes wegen wollte ich seit früher Jugend ein Sittenstrolch werden, aber dazu braucht's 1 Ehrgeiz, den ich nicht habe. Säufts.




[1]   "Molch" vergessen wir ganz schnell, "Dolch" ist auch nicht gut, geht aber zur Not. Hypsch ist dagegen der Wort-Binnenverdreher "Strottensilch".