15.12.19

Greta Thunfisch und ein österreichischer Globetrottel

ER: Das wird Muslime nicht gefallen...
ICH: Hermann [1], WEM wird das nicht gefallen? Den Muslimen. "Gefallen" regiert in diesem Fall den Dativ. Hermann, du bist ein stinkfauler Hund, noch fauler als Greta Thunfisch. Du schwänzt die Schule nicht nur am Freitag. Es wird Zeit, mit deinen Eltern zu sprechen, die wahrscheinlich nicht wissen, wo du dich rumtreibst, wenn du angeblich in der Schule bist.
Daß zwischen "gefallen", dem Bindestrich und "zu" jeweils ein Leerzeichen kommt, erwähne ich nur am Rande. Und "80%", ohne Leerzeichen...
ER: Moslems lehnen sogar das Schweinefleisch ab und finden dieses Tier als unrein. Dabei sind wir Menschen zu 80% dem Schwein ähnlich
ICH: Amerikanische Wissenschaftler haben festgestellt, daß Menschen zu 100 % dem Menschen ähnlich sind [2]. Der Mensch gilt dem Menschen als unrein, in manchen Kulturen ist es deshalb verboten, Menschen zu essen. Im Zuge der Umvolkung haben Zuwanderer aus Afrika und Arabien diesen skurrilen Brauch auch bei uns eingeführt.



[1]   Der Name ist wegen der Etikette geändert.
[2]   Obwohl es Quellen gibt, die behaupten, Männer und Schimpansen seien sich genetisch ähnlicher als Männer und Frauen. Frauen haben das schon lange geahnt. https://rp-online.de/panorama/wissen/forschung/maenner-aehneln-affen-mehr-als-frauen_aid-14244865


 

Tücher lesen

"Gibt's eigentlich Leute mit mehr als 4 Büchern?" wurde ich einst gefragt.
In den siebziger Jahren, gab ich zur Antwort, gab's mal einen später auch fast verfilmten Illustrierten-Report über einen skurrilen Sonderling, der angeblich 20 Bücher gehabt haben soll. Später sind dann Bücher sowieso verboten worden.
Fast verfilmt deshalb, weil ein Enthüllungsschurnalist [1] enthüllt hatte, daß der Sonderling keine Bücher gelesen hatte, sondern Tücher. Darauf, daß das Lesen von Tüchern noch viel skurriler und also berichtenswürdiger ist als jenes von Büchern, ist damals kein Schurnalist gekommen.




[1]   Damals war das Wort "investigativ" noch nicht erfunden und Journalisten hießen noch "Schurnalist", nicht "Tschornalist". Wer "Tschornalist" sagt ist ein Tschorke, behaupte ich mal.



Denker und Bankangestellter

ER: Ich habe niemals verstanden, warum Heidegger als Denker betrachtet wird.
ICH: Weil du ihn nicht verstehen tust, du Dummerle. Der normale Depp (also zum Beispiel du oder ich oder wer) würde folgende Formulierung absondern: "Weil das Zeug was taugt, kannst du was damit machen. Irgendwann ist das Zeug hin und dann kannst du es wegschmeißen."
Der geschulte Philosoph formuliert das so: "Das Zeugsein des Zeuges, die Verläßlichkeit, hält alle Dinge je nach ihrer Weise und Weite in sich gesammelt. Die Dienlichkeit des Zeuges ist jedoch nur die Wesensfolge der Verläßlichkeit. Jene schwingt in dieser und wäre ohne sie nichts. Das einzelne Zeug wird abgenutzt und verbraucht; aber zugleich gerät damit auch das Gebrauchen selbst in die Vernutzung, schleift sich ab und wird gewöhnlich. So kommt das Zeugsein in die Verödung, sinkt zum bloßen Zeug herab. Solche Verödung des Zeugseins ist das Hinschwinden der Verläßlichkeit."
Ich mein, so was ist derselbe Inhalt, aber doch viel, viel anmutiger formuliert.
Und dann das:
"Das Fassende des Fassens ist die Nacht. Sie faßt, indem sie übernachtet. So gefaßt, nachtet das Faß in der Nacht. Was faßt? - Was nachtet? Dasein nachtet fast. Übernächtig west es in der Umnachtung durch das Faß, so zwar daß das Faßbare im Gefaßtwerden durch die Nacht das Anwesen des Fasses hütet. Die Nacht ist das Faß des Seins. Der Mensch ist der Wächter des Fasses. Dies ist seine Verfassung. Das Fassende des Fasses aber ist die Leere. Nicht das Faß faßt die Leere - und nicht die Leere das Faß, sie fügen einander wechselseitig in ihr Faßbares. Im Erscheinen des Fasses als solchem aber bleibt das Faß selbst aus. Es hat sein Bleibendes in der Nacht. Die Nacht übergießt das Faß mit seinem Bleiben. Aus dem Geschenk dieses Gusses west die Fasnacht. Es ist unfaßbar."
Das Obige ist zwar eine Büttenrede, daher das Thema "Fasnacht", der Text ist dennoch original Heidegger. Allerdings stammt er von Fritz Heidegger, von Beruf Bankangestellter bei der Volksbank, dem Bruder von Martin,. Wir wissen es spätestens jetzt, daß es besser gewesen wäre, wenn Martin bei der Volksbank angeheuert hätte und Fritz Philosoph geworden wäre.
Aber - wie's so oft kommt - die Eltern waren kleine Leute, es hat halt nur für ein Studium gereicht und Martin war fünf Jahre älter als Fritz.

Sensible Gedichte

ER: Toll. Ich mag Gedichte mit überraschender W-Endung.
ICH: Ohne überraschende Wendung sind Gedichte günstigstenfalls sensibel. Und sensible Gedichte sind der Katastrophenfall der Literatur.




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Meine Lieblingswörter

"Taaaaxi!" hör ich einen rufen.
Und denke bei mir: "Sach halt "Droschke"!"
"Droschke", was für ein wundervolles Wort. Fast so schön wie "Hundsfott" oder "Metze".
Sag mal, gab's da nicht einst die Dichterin Annette von Droschke-Hülshoff?