22.11.18

Effenberg und -tal

An einem Wiesnwochenende Ende September 2015 ham's den ehemaligen Futsbol-Profi St. Effenberg (Name von der Redaktion nicht geändert) in seinem Jaguar auf der Ungererstraße in München mit 1,3 ‰ erwischt.
Ich mein, wer zur Wiesnzeit in München und um München und um München herum besoffen fährt, dem gehört sowieso der Führerschein lebenslang entzogen, und zwar wegen Hirnfraß im Endstadium. Erschwerend kommt hinzu, daß der Effenberg mit seiner Frau auf der Wiesn war.  Erfahrungsgemäß trinken Frauen meistens deutlich weniger als die dazugehörigen Männer, er hätte also durchaus das Frauli fahren lassen können. Aber: "Ich fahr mit 2 Promille immer noch besser als meine Frau ohne Alkohol." (Originalspruch aus der MPU)
Ich hab mal einen bei der MPU gehabt, der ist von der Disco weg zur Polizei gefahren, um dort Anzeige wegen Beleidigung zu erstatten. Selbstverständlich hat er seinen Wagen nicht ums Eck rum geparkt, sondern direkt vor der Wache, dort wo ein Schild meint, der Platz sei nur für Einsatzfahrzeuge da. Ich mein, so was ist natürlich noch blöder, ein doppelter Effenberger sozusagen.
Aber klar, als MPU-Psychologe willst auch von was leben.

Erziehung, wie es früher war

Als ich noch der Waldbauernbub war, hatten meine Eltern einen (kleinen) Schlachtereibetrieb, ein Metzgereigeschäft und ein Wirtshaus. Die hatten ganz wenig Zeit, sich um die Erziehung von uns drei Kindern zu kümmern. Die Oma war zwar da, aber die hat in der Wirtshausküche gearbeitet, war also auch wieder nichts.
Nach heutigen Maßstäben waren wir drei Kinder pädagogisch ziemlich vernachlässigt, ein strenger Pädagoge würde sagen: verwahrlost. Noch nicht mal gemeinsame Mahlzeiten kannten wir damals. Wer grad Zeit hatte, hat sich was aus den Wirtshaustöpfen geholt und gegessen.
Seinerzeit hab ich das gar nicht zu schätzen gewußt, das war halt so, Punkt. Im Rückblick und im Hinblick auf die inzwischen erworbenen Kenntnisse der Psychologie bin ich meiner Familie und den Verhältnissen, die sie zu dieser "Vernachlässigung" gezwungen hat, ausgesprochen dankbar. Wir sind ziemlich wenig von Erziehung belästigt worden, aber wenn mal was war, dann war die Familie für uns da. Eltern und Oma haben im Wirtshaus gearbeitet, die Wohnung war im ersten Stock über Wirtshaus und Metzgerei, Eltern und Oma waren also immer da, sie haben nicht in einer Scheißfabrik gearbeitet. Wenn ich mir die Knie angehaut hatte, dann bin ich weinend nachhause gelaufen und meine Mutter oder Oma hat dann ein Pflaster auf das blutende Knie geklebt. Mein Vater war dazu nicht in der Lage, der war Metzger und konnte kein Blut sehen. Ich hab anscheinend diese Blutallergie geerbt, erst mein Sohn scheint sich davon befreit zu haben, er ist Molekularmediziner geworden (was immer das ist), um den Krebs zu besiegen. Und jetzt ist er sogar richtiger Arzt.

Schwule

Es ist aber auch 1 Geschiß mit diesen Schwulen. Ich mein, wenn sie sich mehr mit Frauen abgeben würden, dann würde keiner mehr ein böses Wort über die Schwulen sagen.
Obwohl, dann würd' man darüber schimpfen, daß uns die verfluchten Schwulen neuerdings die Weiber wegvögeln.
Ich glaub, da sollte man eine Ethikkommission oder irgendwas anderes einsetzen.

Das einzigartige Asylrecht in Deutschland

Sebastian Heinrich, der Politikredakteur der Schwäbischen Zeitung in Ravensburg schrieb heute auf Facebook:

Friedrich Merz stellt das - seit 1993 ohnehin enorm eingeschränkte - Asylgrundrecht nach Art. 16a GG in Frage. Dabei behauptet er, Deutschland sei "das einzige Land auf der Welt, in dem es ein Individualrecht auf Asyl gibt".
Das ist grober Unfug.
In der italienischen Verfassung steht das Recht auf politisches Asyl in Art. 10 Absatz 3 der Verfassung.
ERGÄNZUNG: Ist auch kein Zufall, dass es ausgerechnet in D und I ein Asylgrundrecht gibt. Sollte in beiden Fällen eine Lehre aus dem Faschismus sein.


Hier die Übersetzung: Die italienische Rechtsordnung paßt sich den allgemein anerkannten Bestimmungen des Völkerrechtes an. Die Rechtsstellung des Ausländers wird in Übereinstimmung mit den völkerrechtlichen Bestimmungen und Verträgen gesetzlich geregelt. Der Ausländer, der in seinem Lande an der tatsächlichen Ausübung der von der italienischen Verfassung gewährleisteten demokratischen Freiheiten behindert ist, genießt gemäß den gesetzlich vorgesehenen Bedingungen das Asylrecht im Gebiet der Republik. Die Auslieferung der Ausländer wegen politischer Vergehen ist unzulässig.
Anmerkung: Durch das Verfassungsgesetz Nr. 1/1967 vom 21. Juni 1967 wurde der Art. 10 letzter Absatz für das Verbrechen des Völkermordes ausgenommen.
 

In diesen wirren Zeiten der alternativen Fakten mußt du alles, wirklich ALLES, was dir einer erzählt nachprüfen. Ohne rot zu werden erzählen sie dir die Story von der Wilden Sau. Das gilt für den Dumpfboitl vom Bahnhofsvorplatz ebenso wie für die gesellschaftliche Elite.
Schon Wilhelm Schecksbier schrieb in seinem Drama Julius Caesar: "Hütet euch vor den Ideen des Merz!"