5.9.20

Steinadler Kopf abgerissen

Unter obigem Titel erschien 1986 in der längst eingegangenen Regensburger Zeitschrift "Woche" folgender Artikel: Einem lebenden Steinadler, der angekettet als symbolischer Wächter am Tor des Vogelparadieses der Burg Thierlstein bei Cham saß, wurde bei lebendigem Leib der Kopf abgerissen. Mit dieser Tierquälerei beschäftigt sich seit Tagen die Chamer Poli­zei und kam in ihren Ermittlungen bis jetzt nicht weiter. Der Steinadler hat einen Wert von 12000 Mark, außerdem wurde von denselben Tätern ein Wan­derfalke aus einem Käfig ge­stohlen, der auf 8000 Mark ge­schätzt wird. Das Vogelparadies auf Thierlstein, zu dem eine Falknerei gehört, muß Feinde haben, denn bereits vor einigen Monaten wurde ebenfalls in ei­ner Nacht- und Nebelaktion ein Jagd­falke, der in einem Käfig saß, vergiftet.

Ich habe der Redaktion damals einen Leserbrief geschrieben [1].

Liebe WOCHE-Redaktion,

da hat ein Mensch, ein fieser Sack, kein Zweifel, einem "lebenden Steinadler, der angekettet als symbolischer Wächter am Tor des Vo­gelparadie­ses der Burg Thierlstein bei Cham saß... bei lebendigem Leibe (den) Kopf abgeris­sen."  Und mit dieser Tierquälerei, began­gen an einer beweglichen Sache (vulgo: Tier) im Werte von 12000 DM beschäftigt sich jetzt die Chamer Polizei.

Nun gut soll sie sich damit beschäftigen, es gibt daran nichts zu kritisieren. Warum aber beschäf­tigt sich - anscheinend - keine Be­hörde mit jener Tierquälerei, die darin besteht, einen Steinadler, ein riesiges Flugtier also, bei lebendigem Leibe an das Tor eines "Vogelparadieses" zu ketten? Verglichen mit dieser Tierquälerei wird mir der ein­gangs erwähnte fiese Sack fast schon wieder sympa­thisch, da er dem endlosen Schrecken wenigstens ein - wenn auch schreckliches - Ende gemacht hat. Weil's wahr is'!

In der folgenden Ausgabe wurde der Leserbrief abgedruckt, allerdings haben sie mir das Bäh-Wort "fieser Sack" beide Male gestrichen. 1986, das war kurz vor der Erfindung der Politischen Korrektheit, seinerzeit durfte man letztmalig ungestraft das N-Wort verwenden. Allerdings gab's das schreckliche Wort "Betroffener" schon, glaub ich jedenfalls.



[1]   Liebe Kinder, in diesen wilden Zeiten gab's noch keine E-Mails, ich weiß auch nicht, wie wir in diesem Elend leben konnten.

Feuchte Alkoholikerträume

Mit einfachsten Mitteln einen Ball machen

Das beleidigende Wort 'Farbiger'

https://www.facebook.com/wolfram.heinrich/posts/3377310898981181

https://derfranzehatgsagt.blogspot.com/2021/04/wie-ich-erneut-als-rassist-und.html

Ein zweifelhafter Negertest

Von der Frau zur Wildsau ist nur ein Schritt

Ein Fall von Notwehr

Ein "Fisch und Fleisch"-User, dessen Name hier nicht genannt werden darf [1], hat in einem Blogbeitrag, der hier nicht verlinkt werden darf, angemahnt, man müsse berücksichtigen, daß der "bei einem Polizeieinsatz schwer verletzte Afroamerikaner in der Stadt Kenosha laut Ermittlungsbehörden ein Messer in seinem Auto gehabt habe. Das Messer sei auf dem Boden der Fahrerseite sichergestellt worden, sagte der Generalstaatsanwalt von Wisconsin, Joshua Kaul."

Das lege den Verdacht auf eine Notwehrsituation nahe. Und er schreibt weiter: "Auf einem Video des Polizeieinsatzes ist zu sehen, wie Blake sich zunächst um sein Auto bewegt, während zwei Polizisten ihm mit gezogenen Waffen folgen. Eine davon ist direkt auf seinen Rücken gerichtet. Blake öffnet die Fahrertür und beugt sich hinein, unmittelbar danach fallen sieben Schüsse."

Und nun schau dir das Video an:

Zwei Polizisten mit gezückter Pistole sind offensichtlich nicht in der Lage, einen Mann daran zu hindern, in sein Auto zu steigen. Was heißt "in der Lage", sie versuchen es nicht mal. Als er dann einsteigen will schießt ihm einer der Polizisten in sehr rascher Folge sieben mal in den Rücken.

Notwehr.

 

In meiner Schulzeit habe ich folgenden Witz gehört: Alabama in den sechziger Jahren. Ein Neger wird tot aufgefunden, der ganze Körper ist von Kugeln durchsiebt, von Kopf bis Fuß. Der Sheriff schüttelt entsetzt den Kopf. "Ich hab noch nie solch einen gräßlichen Selbstmord gesehen."

Jetzt also Notwehr mit sieben Schüssen in den Rücken.



[1]   Für Leute, die neu hier sind auf "Fisch und Fleisch": Wenn du in einem Blogbeitrag den Namen eines anderen Users auch nur erwähnst, wird dein Blogbeitrag von der Moderation offline genommen. Der Hintergedanke ist klar: Man will verhindern, daß statt sachlicher Diskussionen persönliches Gezänk entsteht. Dagegen ist nichts einzuwenden, außer daß es Unfug ist. Zum einen nämlich findet persönliches Gezänk dennoch statt, zum anderen und vor allem kannst du ohne Namensnennung keine fundierte Argumentation abliefern. Du kannst zwar "Jesus Christus" statt "Theodor Rieh" schreiben, spätestens dann aber, wenn du das Posting von "Jesus Christus" auf das du dich beziehst verlinkst - und das mußt du, wenn du seriös bleiben und deine Behauptung, dies Posting sei gröbster Unfug belegen willst - wird jedem klar, daß es sich nicht um "Jesus Christus" sondern um "Theodor Rieh" handelt.