18.2.16

Kroaßo

Jedes Mal wenn ich ein Croissant schnabuliere (ich tu das zunehmend seltener, aus unten aufgeführten Gründen), denke ich mir, da sollte man einen Mammalad reingeben und Zuckerguß drübertun. Und natürlich darf man keinen kackverfluchten Blätterteig nehmen, sondern wohlig-mürben... äh, Mürbteig halt. Den Erfinder des Blätterteigs sollte man aus seiner Backstube zerren und solange in einem Käfig in die Donau halten, bis er abgesoffen ist, wie man es früher mit betrügerischen Bäckern getan hat.
Ja, okay, ich bin ein bisserl aggressiv...
Eine selige Sekunde lang denke ich daran, wieviel Geld man mit meiner Erfindung verdienen könnte. Dann fällt mir ein, daß es die beschriebenen Verbesserungen am Croissant schon vor 60 Jahren beim Bäcker Donath in Gern gab, direkt neben der Volksschule, unter dem Namen Zuckerhörndl.
Die Tatsache, daß Bayern von den Amerikanern besetzt war, hat uns noch geraume Zeit vor der Französischen Küche bewahrt, aber - herrje, wir wissen es - kein Glück währt ewig. Irgendwo lauert der Franzos und dann ist es os. Heute fressen selbst biederste Deutsche Kack oh Wah.

Mir balst nicht gangst.

Muttersaft

Heut war ich in der Norma, zwei Semmeln, dazu ein bisserl Dings und 1 bisserl Bums zu besorgen. Eine Verkäuferin brachte gerade eine Papptafel an, die ein Sonderangebot bewarb. Es gebe ab sofort "Bio-Muttersaft 100 %" für wenig Geld zu kaufen.

Ich erstarrte zu Eis und konnte meinen Blick nicht von der Tafel wenden. "Bittschön", sagte ich schließlich zu der Verkäuferin, "was ist Muttersaft?" Sie wisse es auch nicht, vertraute sie mir an, sie vermute aber, es handele sich um eine Art Konzentrat verschiedener Pflanzensäfte.

Puh!, so atmete ich erleichtert aus. Das Wort "Muttersaft", so vertraute ich der Verkäuferin an, habe in mir die Phantasie heißlaufen lassen. Woraufhin sie artig errötete und verstummte.