In den letzten
achtziger Jahren des vergangenen Jahrtausends erließ der Landpfleger von
Germanien ein Gesetz, demzufolge in Videotheken (eh schon wissen: Magnetbänder,
VHS etc. pp.) jugendgefährdende Videos in einem eigenen Raum mit eigenem
Eingang angeboten werden mußten, zu dem Kinder und Jugendliche keinen Zutritt
haben durften. Sollte aus räumlichen oder sonstigen Gründe eine Trennung nicht
möglich oder erwünscht sein, so sollte dann die gesamte Videothek für Jugendliche Sperrgebiet sein.
Eines Tages aber
geschah es, daß meine Frau sich ein Video ausleihen wollte. Die Videothek hatte
nicht die räumlichen Möglichkeiten, zwischen "normalen Videos" und
"Erwachsenen-Videos" zu trennen, also war - gemäß gesetzlicher
Vorgabe - die ganze Videothek nur für Personen über 18 Jahre zugänglich.
Nun hatte meine Frau aber unseren damals wenige Monate alten
Ältesten im Brustbeutel vor sich hängen. Konsequenterweise wurde ihr der
Zutritt verweigert, denn nachgewiesenermaßen war der Kleine noch nicht
volljährig. Nein, das ist kein Scheiß, den ich mir ausgedacht habe.
Ich bin mir ziemlich sicher, mein Sohn hätte keinerlei seelischen
Schaden erlitten, wäre er damals an Porno- und Splattervideos vorbeigetragen
worden.
Irgendwann hat mal irgendwer, womöglich war's ich selber, aus irgendwelchen Gründen geschrieben: "Wer hat eigentlich diese Steirer seinerzeit nach Österreich hineingelassen?"
Daraufhin hat die Silvia Jelincic geantwortet: "Das waren bestimmt so Leut wie du..."
Womöglich
hat sie recht, dachte ich bei mir. Wahrscheinlich war es genau so. Ich
stell mir das so vor, daß gerade ein Rudel Gutmenschen Dienst hatte am
Zaun an der Außengrenze des Christlichen Abendlandes, am sogenannten
antisteirischen Schutzwall. Plötzlich rummst es am Tor. Ein Gutmensch schaut raus beim Fensterl.
GUTMENSCH Wer seids na ihr?
STEIRER Mir san Stei... also, ich mein, mir san Tiroler.
GUTMENSCH (skeptisch) So so, Tiroler seids ihr.
STEIRER Freilich.
GUTMENSCH Und was macht's ihr da draußen?
STEIRER Mir warn Schwammerlbrocken bei den Slowenen, und weil wir einen Schliwowitz getrunken haben, ist es später geworden.
GUTMENSCH (irritiert) Aber später wird's doch auch ohne Schliwowitz.
STEIRER Schon, aber nicht so schnell. Der Gutmensch übersieht das für Steirer typische tückische Flackern im Auge des Steirers und sperrt das Tor auf.
GUTMENSCH (sperrt das Tor auf) Gut, dann kommt's halt rein. Aber ihr reists sofort weiter nach Tirol, göj?
STEIRER Freilich. (Der Steirer beugt sein Haupt, damit man nicht sieht, wie es ihn vor Lachen schüttelt)
So
also kam das Unglück über Österreich und die Steiermark wurd gegründet.
Jahrhunderte später hat der Hl. Jörg von Kärnten den Steirerfluch
gesprochen, aber genützt hat es nichts mehr. Heit auf dNacht Wern dSteirer umbracht. Wer a Steirerfleisch mog Soi komma de Dog.
Die obenstehende Szene ist ein kurzer Auszug aus dem Heimatdrama "Wie wir einmal die Österreicher hereingelegt haben",
das anläßlich der Grazer Steirertage uraufgeführt werden soll. Bei
schönem Wetter wird das österreichische Bundesheer mit blankem Säbel
gegen die Grazer Einwohnerschaft vorgehen und ein Blutbaderl anrichten.
P.
S.: Wenn ich aus dem Wort "Steirer" das Tee-Ei rausnehme und durch ein
Üppsilon ersetze, steht auf einmal "Syrer" da. Das erklärt manches.