Daraufhin hat die Silvia Jelincic geantwortet: "Das waren bestimmt so Leut wie du..."
Womöglich hat sie recht, dachte ich bei mir. Wahrscheinlich war es genau so. Ich stell mir das so vor, daß gerade ein Rudel Gutmenschen Dienst hatte am Zaun an der Außengrenze des Christlichen Abendlandes, am sogenannten antisteirischen Schutzwall.
Plötzlich rummst es am Tor. Ein Gutmensch schaut raus beim Fensterl.
GUTMENSCH Wer seids na ihr?
STEIRER Mir san Stei... also, ich mein, mir san Tiroler.
GUTMENSCH (skeptisch) So so, Tiroler seids ihr.
STEIRER Freilich.
GUTMENSCH Und was macht's ihr da draußen?
STEIRER Mir warn Schwammerlbrocken bei den Slowenen, und weil wir einen Schliwowitz getrunken haben, ist es später geworden.
GUTMENSCH (irritiert) Aber später wird's doch auch ohne Schliwowitz.
STEIRER Schon, aber nicht so schnell.
Der Gutmensch übersieht das für Steirer typische tückische Flackern im Auge des Steirers und sperrt das Tor auf.
GUTMENSCH (sperrt das Tor auf) Gut, dann kommt's halt rein. Aber ihr reists sofort weiter nach Tirol, göj?
STEIRER Freilich. (Der Steirer beugt sein Haupt, damit man nicht sieht, wie es ihn vor Lachen schüttelt)
So also kam das Unglück über Österreich und die Steiermark wurd gegründet. Jahrhunderte später hat der Hl. Jörg von Kärnten den Steirerfluch gesprochen, aber genützt hat es nichts mehr.
Heit auf dNacht
Wern dSteirer umbracht.
Wer a Steirerfleisch mog
Soi komma de Dog.
Die obenstehende Szene ist ein kurzer Auszug aus dem Heimatdrama "Wie wir einmal die Österreicher hereingelegt haben", das anläßlich der Grazer Steirertage uraufgeführt werden soll. Bei schönem Wetter wird das österreichische Bundesheer mit blankem Säbel gegen die Grazer Einwohnerschaft vorgehen und ein Blutbaderl anrichten.
P. S.: Wenn ich aus dem Wort "Steirer" das Tee-Ei rausnehme und durch ein Üppsilon ersetze, steht auf einmal "Syrer" da. Das erklärt manches.
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