In der Newsgroup de.etc.sprache.deutsch empörte sich einer:
"Und noch etwas geht mir gewaltig gegen den Strich, nicht nur bei der Droste: Wieviele unschuldige Menschen manche Dichterlinge einfach umbringen, nur damit sie am Ende ihre Moral verkünden können."
Ich antwortete ihm:
Kunstleichen sind wohlfeil. Und wenn am Ende eines Stückes haufenweise Leichen auf der Bühne liegen, dann schützt dich dies vor dem Verdacht, ein Komödiendichter, also nicht ganz ernst zu nehmen zu sein.
Tragödien hinterlassen ihre Helden als Leichen, ansonsten aber eine wohlaufgeräumte Welt. Romeo und Julia sind tot, über ihren Leichen reichen sich die verfeindeten Familien die Hand. Ödipus ist geblendet und verzweifelt, aber die sittliche Weltordnung stimmt wieder.
Bei den Marx-Brothers dagegen wird die Welt auseinander genommen und keiner ist da, sie am Ende wieder zusammenzusetzen.
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