Unter dem Vorwand einer dringenden Fahndung hat sich der Monaco Franze um das "Rheingold" noch herumdrücken können. Die Information, wer das "Rheingold" nicht gesehen habe, könne den Rest des "Rings des Nibelungen" nicht mehr recht verstehen, stimmt ihn zuversichtlich, daß er dem "Ring" ganz auskommt. Aber bereits bei der "Walküre" derlaibelt es ihn trotzdem, es gibt keinen Ausweg mehr, er muß mit seinem Spatzl in die Oper. Dabei ist es gar nicht so sehr die Oper an sich, die er fürchtet (die schon auch, allein wegen ihrer puren Länge). Vor allem aber fürchtet er das gemütliche Beisammensein nach der Oper, bei der er sich vor dem berüchtigten Schöngeist Dr. Schönferber und seiner Bande wahrscheinlich, wie meist, blamieren wird.
Und in dieser Herzensnot spricht er zum Kopfeck Manne, seinem Freund und Kollegen, die klassischen Worte:
Ich muß irgendwie einen Weg finden, wie ich irgendwas sagen kann, ohne daß mir das gleich als eine eigene Meinung ausgelegt wird. Was irgendwie interessant klingt, aber so daß's keiner versteht, verstehst? Dann san nämlich die andern die Deppen und das ist das wichtigste, verstehst? Daß nicht ich am Schluß der Depp bin, sondern die andern.
Im Dschungel der Kultur hat halt derjenige die Arschkarte gezogen, der von Kunst nix versteht. Also wird gnadenlos jegliche Kunsthervorbringung verstanden. Man will halt kein Depp nicht sein.
Um zum Monaco Franze zurückzukehren: Der Franze macht sich in der Opernpause an den
Münchner Operkritiker ran, der gerade in einer Telefonzelle (Handys
gab's damals noch keine, man stelle sich vor) eine Vorab-Kurzkritik an
die Redaktion durchgibt. Ein gnadenloser Verriß. Der Monaco Franze läßt
sich von ihm erklären, was es an der Aufführung zu kritisieren gibt und
merkt sich das. Und dann passiert im Lokal nach der Aufführung das...
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