Dienstag, 11. Oktober 2022

Literatur und Stuhlgang

Ein Volontär, von welcher Zeitung immer, schrieb neulich "...'Bücher statt Klopapier'. Mit beiden kann man sich nämlich wunderbar den Hintern abwischen."

Das konnte ich so nicht stehenlassen und belehrte den Jüngling:

Du redest so wie du's verstehst. Viel ist das nicht. Dein Kommentar fordert zu einer sachgerechten Stellungnahme heraus:

Du bist offensichtlich kein Praktiker. Was für einen Arsch mußt du haben, daß es dir Spaß macht, dir mit Büchern den Arsch abzuwischen? Ökonomische Gründe können es nicht sein, denn selbst antiquarische Bücher aus der Ramschkiste sind grammpreismäßig teurer als Klopapier.

Aufwendig gestaltete Bücher, Kunstdrucke gar, kann man gar nicht verwenden, da machts nur "flatsch" und du hast den halben Schmadder auffie Hände, die andere Hälfte über Unterleib und Oberschenkel verschmiert und die dritte Hälfte (wo gar nicht gibt, ich kann zählen!) aufm Papier. Dieses Papier, nun mal verschissen, bringst du aber nie und nimmermehr durch den Siphon deiner Kackkeramik.

Normale gebundene Bücher bringen nur mäßige Erleichterung. Auch hier ist das Papier viel zu wenig saugfähig, zu wenig geschmeidig, um damit deinem Allerwertesten zu schmeicheln.

Taschenbücher, die billige Alternative? Ja, aber immer noch unbefriedigend. Vor allem aber: die einzelnen Kackblätter sind viel zu klein, um damit einen guten, handsauberen Abwisch zuverlässig zu erreichen.

Es gibt beim Arschabwischen ein ähnliches Dilemma wie in der Theoretischen Physik, eine Art Unschärferelation: Je mieser (drucktechnisch gesehen) das Papier, desto besser für den Arsch. Je mieser (drucktechnisch gesehen) das Papier, desto mieser aber auch der Druck, desto höher die Abriebrate der Druckerschwärze. (Der Verweis auf Heisenberg ist doch keine so gute Idee, sondern nur Imponiergehabe.)

Jerry-Cotton-Hefte schmeicheln deinen Backen und deiner Furche noch am ehesten. Ich empfehle trotzdem handelsübliche Kackblätter.

Im übrigen lassen sich Bücher auch als Zigarettenpapier verwenden.

Der Stuhlgang als Schöne Kunst betrachtet

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