Als ich noch der Waldbauernbub war hatte ich im Winter mein Atemorakel. Im Winter, wenn es hinreichend kalt wird, ist der ausströmende Atem sichtbar. So wie diese weiße Atemwolke hatte ich mir seinerzeit die Seele vorgestellt, als schwebendes, gewichtsloses Nichts. Wenn der Atem im Winter sichtbar wird, wurde er für mich zu einem wichtigen Hinweis auf meinen Seelen-, d. h. Sündenzustand. Stieg der Atem nach oben, war alles gut, dann mußte meine Seele weiß und ohne Sünde sein, ging er dagegen nach unten, war dies ein deutlicher Hinweis auf meine rabenschwarze Seele. Ging er aber zum dritten senkrecht zur Seite weg, ohne Tendenz nach oben oder unten war ich demnach wohl ein rechter Kandidat für das Fegefeuer.
Gottlob [1] ist mein Atem die meiste Zeit aber doch eher nach oben gegangen.
Trotzdem: Als Katholik machst was mit
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