Form follows function ist seit 1852 der Leitsatz von Architekten und Produktdesignern. "Ein guter Leitsatz" sagst du, bis dich Erfahrung eines Besseren belehrt. Zu meinen Lieblings-Gewaltphantasien gehört es seit alters, einmal eine Designerin (m/w/d) mit einem nassen Handtuch zu erschlagen.
* In den neueren Modellen der Zugwaggons findest du
Gepäckablagen, die sind so elegant, daß du kein Gepäck dort unterbringst.
Allenfalls ebenfalls elegante Aktenköfferchen passen in die schmalen Ablagen,
bei Koffern auch von bescheidener Größe hast du keine Chance.
* An den Fenstern neuerer Waggonmodelle hängen keine
Vorhänge, dich gegen blendende Sonne zu schützen, wie es ganz früher war. Auch
herabzuziehende Rollos suchst du vergeblich.
* Mein Computer hat ein pechschwarzes Gehäuse, darin sich
unter anderem zwei Löchlein befinden, Kopfhörer oder Mikrophon anzuschließen.
Die Löchlein sind schwarz umrandet, von gleicher Pechschwärze wie das Gehäuse. Ist
es heller Tag ist das kein Problem, strahlt dagegen die Sonne, siehst du nix
mehr und mußt die Löchlein mit den Fingern ertasten. Mein Zimmer geht nämlich
nach Süden, die Vorhänge sind nicht wirklich lichtdicht.
* Viele Webdesigner, vor allem die kreativen [1],
sind es leid, Texte schwarz auf weiß ins Netz zu stellen. Weil? Weil das ist
langweilig. Also gestalten sie ihre Website so, daß ein Text in dunkelgrauer
Schrift auf hellgrauem Hintergrund erscheint. Lesen kann man den Text zwar
schon noch, aber es ist waaahnsinnig müselig. Unnötig myselig, so als wyrde man
1 Täkst one Rächtschraibunk... Ach.
Das Prinzip ist klar? Ihr versteht meinen Drang,
Designerinnen zu erschlagen?
Der Franze hat gsagt, wenn’s nach ihm gingert, dann tät er
das Erfinden verbieten, weil es is noch nie nichts Gscheites nicht erfunden
worden, außer dem Bier vielleicht und dem Leberkäs. Und das, sagt er, gibt’s ja
schon.
[1] Hiermit verfluche ich den Erfinder der
Kreativität, sie und ihre Kinder und Kindeskinder bis ins dritte Glied!
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