Ein gewisser Axel Brüggemann schrieb einst in der Rezension
einer Aufführung von Tristan & Isolde von Katharina Wagner [1]:
"Thielemann
verweigert dem Publikum, dem Orchester und sich selbst den Kontrollverlust
durch pure Schönheit. Stattdessen quält er, tut weh, erhebt die Musik selber
zum Momentum des Leidens, der Qual, der Ausweglosigkeit."
Hypsch. Wie behaglich und wohlig muß jemand leben, der eine
große Summe Geldes hingibt, um für ein paar Stunden Elend und Qual zu genießen?
"...eine ungreifbare, in sich
geschlossene, ausweglose Todesbewegung..."
Ist sie nicht wunderbar herzerwärmend, so eine Tragödie?
Tristan verzweifelt, Isolde nicht minder und der Deibel lacht sich ins
Fäustchen. Ich aber verlasse mit meiner Begleiterin gut gelaunt das Opernhaus
auf dem Grünen Hügel, beklage bei Prosecco und Lachsschnittchen die Brüchigkeit
menschlicher Existenz und das Geworfensein des Menschen in eine kaltes
Universum und kann damit rechnen, sie (das heißt meine Begleiterin) am Ende des
Abends zum Beischlaf überredet zu haben. Mehr kann und sollte man von Kunst
nicht erwarten. Nichts macht so absolut rattenscharf wie das Elend anderer
Leute.
In Komödien sollte man nur mit Personen gehen, die einem eh
schon angetraut oder sonstwie verpflichtet sind. Für einen Aufriß empfehle ich
erschötternde Tragik. Schubi du.
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