Als meine Söhne mich seinerzeit (als Mensch bleibt dir, wie
gesagt, fast nichts erspart) mit Wörtern wie "Arsch" und
"ficken" etc. konfrontiert haben, habe ich auf einen Schelmen
anderthalbe gesetzt. Meiner erzieherischen Verantwortung wohlbewußt antwortete
ich, locker parlierend, mit Wörtern wie "Arschficken". Ich sprach
über grobe Sachverhalte mit den denkbar möglichen groben Wörtern und meine
Söhne wanden sich vor Verlegenheit, ihren eigenen Vater derart grob sprechen zu
hören. Ich habe mit meinen beiden Söhnen natürlich nicht in der
Sprache eines Zuhälters über Weiber und Kerle, und was die manchmal so
miteinander treiben, gesprochen. Ich habe vielmehr über Gossensprache und ihre Verwendung geredet und dabei bewußt grobe bis sehr grobe
Formulierungen verwendet.
Mein hinterfotziges pädagogisches Konzept ging auf. Von
Stund an hörte ich keine groben Wörter mehr von ihnen, es wäre denn in
Anführungszeichen, wenn wir nämlich über
grobe Wortwahl sprachen. Wie sie unter Gleichaltrigen sprachen weiß ich nicht,
ich war nicht dabei. Und wäre ich dabei gewesen, so hätte ich sie nicht
verstanden. Meine Kenntnis des Gossen-Italienisch ist begrenzt, vom Cilentano
(dem regionalen, dem Neapolitanischen verwandten Dialekt) ganz zu schweigen.
Ich weiß nur noch, daß ich sie mehrmals (aus rein wissenschaftlichem Interesse,
versteht sich) gebeten hatte, mich die gängigsten (süd-)italienischen Wörter aus
der Gossensprache zu lehren. Sie haben sich, schamrot, geweigert, dies zu tun.
(Sie kannten sie also, das Mindeste, was man von aufgeweckten Jugendlichen
erwarten darf.)
Inzwischen sind sie längst erwachsen und können sich in zwei
Sprachen, dazu zwei Dialekten (bairisch und cilentano) von einer Stilebene (Analkoitus)
locker in die andere (Arschficken) wechselnd, verständlich machen.
Ach so, ja, falls einer die Überschrift nicht versteht:
Jiu-Jitsu ist eine japanische Technik der Selbstverteidigung.
Der Grundgedanke ist, dem kraftvollen Schlag des Angreifers nicht die eigene
abwehrende Kraft entgegenzusetzen, sondern die Kraft des Gegners so umzulenken,
daß sie sich gegen den Angreifer wendet.
[1] Es ist eines der faszinierendsten
Sachverhalte menschlicher Psychologie: Seit Jahrtausenden konfrontieren Eltern
ihre Kinder mit Ge- und Verboten, welche diese Eltern im entsprechenden Alter
selbst mißachtet haben. Den Menschen als intelligentes Lebewesen zu bezeichnen,
erscheint unter diesen Umständen als doch eher gewagt.
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