WELTLAUFHat man viel, so wird man baldNoch viel mehr dazu bekommen. Wer nur wenig hat, dem wird Auch das Wenige genommen. Wenn du aber gar nichts hast, Ach, so lasse dich begraben - Denn ein Recht zum Leben, Lump, Haben nur die etwas haben. Heinrich Heine |
Donnerstag, 30. Oktober 2008
Lob der Korruption
Mittwoch, 29. Oktober 2008
Gotteln
Voraussetzung für dieses Glücksgefühl ist natürlich, daß es sich um eigene Räume handelt, möglichst um täglich bewohnte oder wenigstens benutzte Räume. Irgendwelche fremdversifften Wohnungen beim Auszug aufzuräumen, macht keinen Spaß. Das ist berufliche Fronarbeit.
Nein, ganz entschieden: Es müssen die eigenen Räume sein.
Und da beginnt für viele Leute das Problem. Nur die allerwenigsten Menschen, die ich kenne, besitzen diese eiserne Selbstdisziplin, ihr eigenes Zimmer, ihre eigene Wohnung über viele, viele Monate hinweg dermaßen verwahrlosen zu lassen, daß sich schließlich dieses - vom Kontrast Vorher-Nachher abhängige - Glücksgefühl einstellt.
Dieses "Ordnung machen im Chaos" nenne ich gerne gotteln, denn wenn du das gemacht hast, dann hast du einen Hauch jenes Gefühls, das Gott gehabt haben muß, als er aus dem Tohuwabohu vor der Schöpfung endlich die Welt samt Menschen und Tieren und Pflanzen erschaffen hatte.
Aber, wie gesagt, Disziplin braucht man dafür schon.
Dienstag, 28. Oktober 2008
Diskussion
A: Du weißt offensichtlich nicht, wovon Du sprichst.
Montag, 27. Oktober 2008
Schnuffi

Schnuffis Abenteuer und mehr von Robert Gernhardt findest du in dem fast 700 Seiten dicken (und doch nur 10,00 EUR teuren) Buch "Vom Schönen, Guten, Baren"
http://www.buch.de/buch/14257/784_vom_schoenen_guten_baren.html
Samarkand
Donnerstag, 23. Oktober 2008
Instant-Theorien
Der Mensch muß sich die Welt erklären, anders erträgt er sie nicht, anders kann er nicht in ihr leben. Jede Theorie - buchstäblich und wortwörtlich: jede - ist besser als keine Theorie. Religionsstifter und Philosophen haben das erkannt und die Marktlücke mit Sinn gefüllt.
Ende der siebziger Jahre bin ich auf der Autobahn bei Regensburg nach Norden gefahren. Das Autoradio war eingeschaltet und ich hörte gerade Nachrichten auf einem UKW-Sender des Bayerischen Rundfunks. Dann kam der Pfaffensteiner Tunnel und so ganz allmählich wurde der Empfang immer schlechter, bis schließlich im Inneren der Tunnelröhre überhaupt nichts mehr zu hören war.
Als die Ausfahrt näher kam, setzte das Programm wieder ein. Musik erst und dann sprach einer über die Musik - auf Polnisch! Kein Sprechgesang, sondern eine ganz normale Ansage, wie vor jeder Sendung, nur eben diesmal auf Polnisch.
Innerhalb von Sekunden hatte ich mir eine Theorie zurechtgelegt; daß nämlich bei bestimmten Wetterlagen Überreichweiten bei UKW-Sendern auftreten könnten (das ist tatsächlich so), daß ferner topographische Besonderheiten an der Nordseite des Berges diese Überreichweiten verstärken würden, so jetzt eben ein polnischer Sender in hervorragender Qualität zu empfangen sei.
Damit war ich vorerst zufrieden und fing an, mich wieder zu entspannen, als der wohlbekannte Moderator Ado Schlier vom Bayerischen Rundfunk seine Stimme erhob und kundtat, es folge nun, in einer Übernahme vom polnischen Rundfunk, die Übertragung eines Musikfestivals aus Zoppot.
Ach so, so einfach.
Schade um meine schöne Theorie.
Dienstag, 21. Oktober 2008
War Eichmann ein Idiot?
Wie man hört war der sog. "Holocaust" nichts anderes eine großangelegte Fälschung, eine Propagandaaktion der Alliierten, das deutsche Volk zu diskreditieren. Im Internet, im Usenet wird viel darüber diskutiert, mit viel Liebe zum Detail. Jede Tür in Auschwitz wird untersucht, die Schwebeeigenschaften von Giftgasen ventiliert, die "angeblichen KZs" auf den Meter genau vermessen.
Wenn aber, wie man hört, der Holocaust nichts anderes war als eine großangelegte Fälschung, eine Propagandaaktion der Alliierten, das deutsche Volk zu diskreditieren, dann werden im Rückblick die seinerzeitigen KZ-Prozesse, der große Auschwitz-Prozeß in Frankfurt etwa oder der Eichmann-Prozeß in Jerusalem zu äußerst merkwürdigen Veranstaltungen.
Wieso, so ist zu fragen, haben die Angeklagten damals, als all das Morden so furchtbar lange nicht zurücklag, nichts davon bestritten. Bestritten haben sie natürlich eine ganze Menge, was die eigene Tatbeteiligung betrifft: Das hätten nicht sie gemacht, sondern andere oder es sei ein Befehl gewesen und sie hätten diesem Befehl aus Angst gehorcht. Keiner der damaligen Angeklagten aber hat den Holocaust als solchen abgestritten.
Spiegelschrift
Daß die Spiegelschrift eine Geheimschrift war, ist aus gutem Grund höchst zweifelhaft. Leonardo nämlich war - auch das ist weithin bekannt - Linkshänder.
Dazu ein einfaches Experiment, das allerdings nur für Rechtshänder funktioniert oder für solche Linkshänder, die auf Rechts-Schreiben gedrillt worden sind: Stell dich mit einem Schreibwerkzeug vor eine große Tafel oder einen Flip-Chart und schreibe dann, in der Mitte beginnend, mit beiden Händen gleichzeitig einfach drauf los. Ganz wichtig: Konzentrier dich dabei ausschließlich auf deine rechte Hand und denke nicht daran, was die andere Hand gerade macht. Wenn du anfängst, dir Gedanken machen, wie irgendein Wort in Spiegelschrift aussieht, ist es schon aus. Das kriegst du nie und nimmer hin.
Noch mal anfangen! Nur auf die rechte Hand konzentrieren und die linke einfach mitschwingen lassen. Das Wort, das sie rechts sauber und lesbar geschrieben hat, steht nun auch links da, wenn auch sehr, sehr krakelig, denn du bist Rechtshänder und mit der Linken nicht geübt. Du kannst das Wort nicht lesen, denn abgesehen von der Krakeligkeit stört auch der Umstand, daß es in Spiegelschrift dasteht.
Nach diesem Erfolgserlebnis brauchst du allenfalls eine halbe Stunde üben und du kannst auch nur mit der linken Hand in Spiegelschrift schreiben. Lesbar wird auch das nicht sein, auch für dich nicht, der du das eben hingeschrieben hast. Vor dem Spiegel aber oder wenn du das Papier umgedreht gegen das Licht hältst, wird es jedoch durchaus entschlüsselbar.
Wie meine Frau ist auch mein jüngster Sohn Linkshänder. Bei seinen ersten Schreibversuchen war anfangs alles in Spiegelschrift, auch Sachen, die er von einer "richtig" geschriebenen Vorlage abschrieb. Mit seinem noch nicht auf die Rechtshänderwelt dressierten Hirn hat er das nicht einmal gemerkt. Später hat er längere Zeit noch einzelne Buchstaben verkehrt herum geschrieben.
Die Sache ist klar: das Schreiben von Rechts nach Links in Spiegelschrift ist die eigentlich natürliche Schreibbewegung mit der linken Hand. Wäre die Welt eine Welt von Linkshändern, würden alle so schreiben.
Freitag, 17. Oktober 2008
Staatenlenker
Ich bin von Beruf Verkehrspsychologe, war 15 Jahre lang Gutachter bei der MPU. In diesem Job macht man die Erfahrung, daß Menschen, die mit einem groben Verkehrsverstoß auffallen, nahezu immer schon viele, viele Male denselben Verstoß begangen haben, ehe sie das erste Mal damit aufgefallen sind.
Und: 1,8 Promille sind ein Wert, bei dem der normale Alkoholkonsument, der zum Essen sein Bier trinkt, bereits in Lebensgefahr kommt. Er ist damit längst bewußtlos und sollte dringend ins Krankenhaus eingeliefert werden. Wer mit 1,8 Promille noch Auto fahren kann, 140 km/h und das nachts auf schwieriger Strecke, ist so stark alkoholgewöhnt, daß man ihn getrost als Trinker einstufen kann.
Von solchen Leuten wirst du dann regiert, solche Leute treffen weitreichende Entscheidungen. Und im Fall Haider: Solche Leute fordern bei jeder sich bietenden Gelegenheit strengere Gesetze, härtere Strafen.
Donnerstag, 9. Oktober 2008
Mephisto und Radetzkymarsch
So ist es im Film und so ist es natürlich auch im richtigen Leben.
Wichtig sind die Leute, welche die politische und vor allem die ökonomische Macht in Händen halten. Künstler - auch gefeierte Künstler - sind letztlich nichts anderes als die Hofnarren und Kasper der wirklich Mächtigen.
Soweit wirst du mir wahrscheinlich zustimmen, ob du nun eher Politiker bist oder Künstler.
Und was fällt dir zum Namen "Radetzky" ein? Jede Wette, daß alle, ausnahmslos alle, von denen, denen überhaupt etwas dazu eingefallen ist, jetzt "Radetzky-Marsch" gesagt haben? Richtig, der so ungemein bekannte und wirklich zurecht so beliebte "Radetzky-Marsch". Und die meisten von Ihnen wissen wahrscheinlich auch, von wem der "Radetzky-Marsch" ist: Von Johann Strauß (Vater), dem Komponisten aus Wien.
Und warum heißt der Marsch "Radetzky-Marsch"? Da wird es schon stiller, aber ein immer noch beträchtlicher Prozentsatz wird jetzt sagen, daß der Marsch nach einem gewissen Radetzky benannt ist, dem er gewidmet ist. Und wer war dieser "gewisse Radetzky"? Ein österreichischer Politiker, werden einige sagen und die Informierteren bringen es noch auf "Feldmarschall Radetzky". Und dann beißt es aus. Dann müßtest du schon Historiker sein, oder gerade erst deine Matura in Österreich gemacht haben, um wenigstens ein bißchen was Substantielleres über diesen Feldmarschall Radetzky erzählen zu können.
Verfassung

Korruption
Mittwoch, 8. Oktober 2008
Gleichschritt


Und ob man das Bild noch kommentieren muß?
Dienstag, 7. Oktober 2008
Das Genie des Einbrechers
Was gerne vergessen wird, daß es auch unter Einbrechern Leute gibt, die ihr Geschäft als Kunst und diese mit wahrhaft genialer Meisterschaft betreiben. Das Tragische ist aber in diesem Falle, daß Einbrecher nur dann wirklich geniale Einbrecher sind, wenn sie unerkannt bleiben, ihr Genie also völlig verkannt wird.
Die wirklich großen Einbrecher sind jene, von denen man nie hört. Verkannte Genies per definitionem. Ein berühmter Einbrecher ist kein guter Einbrecher.
Nur, damit auch das mal ausgesprochen worden ist.
Sonntag, 5. Oktober 2008
Wer ko, der muaß...
Demuts-Champions
In christlichen Weltgegenden gilt Demut als eine der höchsten Tugenden. Jeder Bischof, der andere sich vor ihm hinknien heißt und sich von ihnen den Ring samt der Hand küssen läßt, jeder Kardinal, der eifersüchtig darauf besteht, daß man ihn mit Eminenz anredet, jeder Papst, der sich zujubeln läßt, preist die große Tugend der Demut.
Und wirklich: Leute, die nachweislich demütig und bescheiden gelebt haben, können mit einiger Wahrscheinlichkeit darauf hoffen, den Ruhm der Altäre zu ernten, also von den Leuten verehrt zu werden.
Ehrgeizige Leute gehen deshalb schon von früher Jugend daran, sich auf eine Karriere als Demuts-Champion vorzubereiten.
Erste Voraussetzung für Demut ist natürlich Ansehen. Nein, das ist jetzt kein Schreibfehler. Ich weiß schon, daß manche sagen, aus der Demut komme das Ansehen, aber genau besehen ist es umgekehrt.
So wie Gnade Macht voraussetzt, setzt Demut Ansehen voraus. Ein armer Teufel, den sowieso jeder für den letzten Idioten hält, von dem kein Hund ein Stück Brot annimmt, kann nicht demütig sein. So wenig wie einer, dem sowieso keiner gehorcht, der nichts bewegen kann, gnädig sein kann.
Der Konkurrenzdruck ist groß und wenn du da nicht einen brennenden Ehrgeiz mitbringst, dann hältst du das nicht aus, so ein Leben in völliger Demut.
Und der Druck auf dir wird ja immer stärker, je älter du wirst. Je mehr Leben du schon mit Heiligsein vertan hast, desto erpichter bist du natürlich darauf, eines toten Tages die Ernte in Form von Himmel und Heiligsprechung einzufahren. Desto weniger kannst du dann noch irgendwann sagen: "Jetzt mag ich nicht mehr, Herr Papst. Jetzt kannst mich am Arsch lecken, Herr Abt. Such dir einen anderen Deppen, Herr Prior."
Wenn du von Haus aus ein Depp ist, geht es natürlich leichter. Als Depp geht dir das leicht von der Zunge: "Ja, Herr Papst. Geht in Ordnung, Herr Abt. Klasse Idee, Herr Prior."
Aber stell dir mal vor, du bist ein blitzgescheiter Mensch und sollst zum größten Unfug Ja und Amen sagen...
Aber es hat ja auch keiner behauptet, Heiligsein wäre leicht.
Samstag, 4. Oktober 2008
Rangabzeichen
Donnerstag, 2. Oktober 2008
Wittgenstein
(nicht von Wittgenstein)
Mittwoch, 1. Oktober 2008
Der Neger
Im Usenet, in der Gruppe de.etc.sprache.deutsch, entwickelte sich im März 2007 folgender Dialog über das Wort "Kannitverstan":
Y. S.: Obwohl ich also weiss, dass es auf afrikaans "kan nie verstaan nie" heisst, habe ich das, von J. P. Hebel bekannte "Kannitverstaan" immer nur so geschrieben gesehen.
W. H.: Der Afrikaner versteht sowieso nie nichts, vor allem der Neger und ganz besonders, wenn er weiß ist.O. C.: Oder gar blond.
W. H.: Wenn der Neger blond ist, ist er Schwede.
O. C.: Japan ist voll von Blondinen, es fällt nur nicht so auf.
W. H.: Weil die alle schwarzhaarig sind?