Mit Arbeit wird keiner reich, wohlhabend vielleicht, aber nicht reich. Jetzt stellt sich natürlich die Frage, was Reichtum ist und wie man ihn vom Wohlstand oder auch vom auskömmlichen Lebensstandard abgrenzen kann.
Mein Vorschlag (keine erschöpfende Definition, nur mal so skizziert): Reichtum ist unter anderem, wenn einer Dinge, die unsereiner alleine für sich erledigt, durch andere erledigen lassen kann. Wenn mein Frühstück etwa weder von mir noch von meiner Frau bereitet wird, sondern von einer Haushaltskraft (nicht, weil ich pflegebedürftig wäre, natürlich), wenn mein Garten, besser: Park, von einem bezahlten Gärtner in Ordnung gehalten wird...
Das ist jetzt alles sehr plakativ und wenig systematisch, aber man kann daraus schon sehen, daß ich nur dann reich sein kann, wenn und weil es andere nicht sind. Das Frühstück für die Haushaltskraft bereitet nicht eine andere Haushaltskraft, die wiederum in Diensten der ersten Haushaltskraft steht, den Park meines Gärtners hält kein anderer Gärtner in Ordnung, der in dessen Diensten steht. (Und falls doch, verschiebt sich das Ganze nur um eine Ebene.)
Kurz: Reichtum setzt Armut (oder, wenn dir das mehr zusagt: Nicht-Reichtum) voraus. Reich kann einer sein, weil es viele andere nicht sind. "Reichtum für alle" ist Unfug, natürlich.
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