Vor gar nicht so langer Zeit hat sich ein ungenannt zu bleibender FuFler Gedanken gemacht über Tauben und den Teufel. "Ein gefallener Engel ist ein von Gott verstoßener Engel. (...) Der sich gegen die göttliche Ordnung auflehnende Engel wird aus dem Himmel verbannt und stürzt zur Erde. (...) Da es sich bei dem Anführer der abtrünnigen Geistwesen um den Teufel höchstpersönlich handelt, stürzt dieser naturgemäß in sein neues Reich, in die Hölle."
Der theologischen Korrektheit halber nutze ich die Gelegenheit, das gängige Bild des Teufels im Bewußtsein der Menschen ein bisserl zurechtzurücken. Der Teufel ist - das machen sich die wenigsten Leute klar - nicht der Widersacher Gottes sondern sein Schoßhündchen. Der eine und einzige, allwissende und allmächtige Gott hat nämlich keinen Gegenspieler, er kann gar keinen Gegenspieler haben, ansonsten er ja nicht allmächtig wäre. Er ist der Gott, ohne dessen Willen kein Haar von meinem Kopfe fällt und der sollte ein Huhgespenst wie den Teufel als Widersacher auf Augenhöhe haben?
Der Teufel darf nur solange und so weit "huhu!" machen, wie Gott meint, daß es gut ist. Ansonsten macht Gott einmal fingerschnipp und aus ist mit Teufel.
Diese Ein-Gott-Religionen sind ein dramaturgisches Desaster, ich weiß nicht, wer sich so einen Scheisendreck als erste ausgedacht hat. Auf dem Olymp, da sind sich die unterschiedlichsten Gottheiten noch gegenübergestanden und der eine Gott hat gegen den anderen intrigiert und der eine wollte was und der andere was andres und rausgekommen ist - wie hier unten auf Erden - etwas, das keiner so gewollt hat.
Ein allmächtiger und allwissender Gott - das läuft sich fest. Das ist wie mit Superman. Einer der über Superkräfte verfügt und so auch noch die stärksten Schurken besiegt ist erstmal eine feine Sache. Dann aber wird die Sache langweilig, denn Geschichten von einem, der seinen Gegenspielern so überlegen ist, daß die gar keine reelle Chance mehr haben will keiner auf Dauer hören oder lesen. Und so sah man sich gezwungen, dem Superhelden Superman Superschurken als Gegenspieler zu erfinden, die dann auf etwa gleichem Superniveau aufeinander eindreschen konnten.
Gott und der Teufel sind Kumpel, sie sind dieselbe Partei. Wenn Gott es wollte, bräuchte er bloß - wie weiland die "Bezaubernde Jeannie" - mit den Augen zwinkern und Satan hätte ausgeteufelt. Daß Gott nicht zwinkert heißt lediglich, daß ihm der Teufel durchaus ins Konzept paßt.
Die ganze Geschichte mit Gut und Böse ist ein riesiges Kaschperltheater für uns Doldis hier unten. Alles Böse kommt von Gott und nur von Gott, der Teufel ist nur ein billiger Laiendarsteller, der so tut als ob.
Wenn ich meinen Gott immer mächtiger und schließlich allmächtig mache, dann sitze ich in der Falle. Dann habe ich nämlich die Blasphemie aller Blasphemien begangen. "Alles hat Gott gemacht..." heißt es in einem schönen Kirchenlied. Mein lieber Schwan, wenn das richtig wäre...
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