2007 war Bayern beim Nichtraucherschutz Vorreiter in der
Bundesrepublik gewesen, das Rauchverbot in Gastwirtschaften war total und
ausnahmslos. Bei den Landtagswahlen 2008 mußte die CSU dann drastische Verluste
hinnehmen, nicht zuletzt wegen des kompromißlosen Rauchverbots. Gott, der
brennende Dornbüsche und also Rauch liebt, hatte auf seine CSU als Strafe seine
Geißel herabgeschickt, die FDP.
Die neue Landesregierung lockerte die Regelung, nun durfte in Bier-, Wein- und Festzelten wieder geraucht werden, ebenso in Eckkneipen mit einer Fläche von bis zu 75 Quadratmetern. Auch in Nebenräumen von Restaurants und in Diskotheken wurde das Rauchverbot aufgehoben.
Die ÖDP leierte daraufhin ein Volksbegehren an, wobei sie von der SPD und den Grünen unterstützt wurde.
Die neue Landesregierung lockerte die Regelung, nun durfte in Bier-, Wein- und Festzelten wieder geraucht werden, ebenso in Eckkneipen mit einer Fläche von bis zu 75 Quadratmetern. Auch in Nebenräumen von Restaurants und in Diskotheken wurde das Rauchverbot aufgehoben.
Die ÖDP leierte daraufhin ein Volksbegehren an, wobei sie von der SPD und den Grünen unterstützt wurde.
Ich habe damals gegen ÖDP, SPD und Grüne gestimmt. Zwar weiß
ich es zu schätzen, daß mir im Speiselokal keiner mehr Rauch über das
Schnitzerl bläst, ich schätze es aber auch, daß ich in einem Café zum Kaffee
eine Roth-Händle rauchen konnte. Am Eingang zu den Orten des Lasters hingen vor
dem Volksentscheid gut sichtbare Schilder, die diese verräucherten Höhlen als
Rauchlokale auswiesen. Jeder, der diese (eh ziemlich seltenen) Lokale nicht betreten
wollte, konnte hohnlachend an ihnen vorbei gehen.
Nachdem also eine milde und weise bayerische Staatsregierung ein Nichtraucherschutzgesetz verabschiedet hatte, das generell das Rauchen in Lokalen verbot, dabei aber Ausnahmen zuließ, hat der Theologiestudent Sebastian Frankenberger aus Passau
Nachdem also eine milde und weise bayerische Staatsregierung ein Nichtraucherschutzgesetz verabschiedet hatte, das generell das Rauchen in Lokalen verbot, dabei aber Ausnahmen zuließ, hat der Theologiestudent Sebastian Frankenberger aus Passau
einen Volksentscheid durchgedrückt, demzufolge es keine
Ausnahmen mehr gibt. Dafür wird er - wenn es denn einen Guten und Gerechten
Gott gibt - dereinst in der Hölle schmoren. Er wird dort nicht in siedendem Öl
gebraten werden, es werden ihm vielmehr eine ganze Ewigkeit lang tabakrauchende
Hilfsteufel Zigarettenrauch ins Antlitz blasen.
Wie gesagt, es geht bei der ganzen Debatte nicht um Rauchen
oder Nichtrauchen, obs nämlich edler im Gemüt sei, sich eine Fluppe zwischen
die Zähne zu schieben oder, sich wappnend gegen eine Flut von Versuchungen, das
Rauchen enden. Es geht vielmehr darum, daß eine Horde arroganter,
selbstgerechter Grawolzen (1) anderen Leuten vorschreiben will, was diese zu
tun und zu lassen haben.
Die Hybris ist eine der Todsünden. Der Gott, der
Tabakspflanzen wachsen ließ, wird dem Frankenberger diese Todsünde niemals
verzeihen.
Das totale Rauchverbot kostet nämlich Menschenleben.
In etlichen Jahren
wird man in einer wissenschaftlichen Studie feststellen, daß die
Lebenserwartung der bayerischen Raucher deutlich gesunken ist. Das wird den
Wissenschaftlern Rätsel aufgeben, da gleichzeitig der Tabakkonsum insgesamt
zurückgegangen sein wird. Ob schließlich einer auf die naheliegende Erklärung
kommen wird?
Vier-, fünf-, sechsmal
pro Stammtischabend aus dem überheizten Lokal raus vor die Tür, dort jeweils
ein, zwei Zigarettenlängen in der Eiseskälte stehen, denn den Mantel läßt du
besser im Lokal, sonst machst du dich nur als Zechpreller verdächtig. Und dann
zurück in die Wirtschaft mit ihren sommerlichen Temperaturen. Und so kommt es,
daß es den Mitterwieser Xare, der nach altem Familienbrauch 75, 80 Jahre alt
geworden wäre, schon mit 55 wegen einer fiebrigen Erkältung derlaibelt.
Heute gilt, daß das
Betäubungsmittelgesetz gefährlicher ist als die Droge, morgen wird gelten, daß
das Rauchverbot verheerender ist als das Rauchen.
Aber gut, so wird
immerhin das Rentenproblem durch die Vertilgung des Ahndls gelöst.
Vivat virtus et
pereat mundus! - Es lebe die Tugend und
möge darob die Welt zuschanden werden!
(1) Das wesentlich treffendere Wort "Arschlöcher" habe ich,
um des lieben Friedens willen, wieder gelöscht. Es soll mir keiner nachsagen
können, ich sei ein saugrober Lackl, obwohl ich es natürlich bin.
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