...oder Wie bastele ich mir ein Problem
Dem aufgeweckteren
Teil des Publikums [1] wird schon mal
aufgefallen sein: Das Leben ist eine
Matz! Du denkst dir irgend einen Scheisendreck aus und meinst das
satirisch, sarkastisch, was-weiß-ich. Und dann kommt das echte & wahre
& wirkliche Leben, lacht dich aus und übertrumpft dich.
Beim letzten
Telefonat mit meiner Schwester hatten wir über Hausverwaltungen gesprochen, die
es verbieten, Wäsche auf dem Balkon so aufzuhängen, daß man sie sehen kann.
Tags drauf - Alda ischwör! - hatte ich einen Brief meiner
Hausverwaltung im Briefkasten liegen. Man schrieb, es sei festzustellen,
daß in letzter Zeit vermehrt Wäsche, Kleidungsstücke und Teppiche über die
Balkonbrüstung widerrechtlich (!) aufgehängt würden.
Wir verweisen - so
fuhr man fort - daher auf die
Bestimmungen der Hausordnung besonders auf die Punkte 6, Abs. 2 sowie
7: Das Trocknen der Wäsche darf nur auf dem Trockenplatz oder im
Trockenraum erfolgen, keinesfalls auf den Balkonen über Brüstungshöhe (!).
Das Witzige daran
ist, daß man bei unserem Haus die Wäsche von außen auch dann nicht sehen kann,
wenn sie über Brüstungshöhe hängt. Sämtliche
Balkone gehen nach Süden, dort ist eine Wiese und dahinter die Rückseite einiger
Gebäude des Gewerbeparks. Weil es eine Rückseite ist, gehen dort so gut wie nie
Menschen, und die wenigen, die es tun blicken nicht auf, weil sie anderes im Sinn haben. Jetzt, im Sommer
verbergen die blättertragenden Bäume unsere Häuserfront. Es könnte allenfalls
der Hausmeister vor Schreck von seinem Aufsitzrasenmäher [2] fallen, wenn er Wäschestücke
sähe, die höher als die Balkonbrüstung hängen.
Im Kongo müssen die
Menschen Angst vor Ebola haben, das Mittelmeer ist kein freundlicher Aufenthalt
für Neger in Schlauchbooten. Und uns sind trocknende Wäschestücke ein Problem.
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