Alle Kunst - merkt auf! - kommt vom Dachboden. Und kommt sie
nicht vom Dachboden ist es auch keine Kunst.
Als seine Oma gestorben war räumte Gerhard Maier unter
anderem den Dachboden in deren Haus auf und aus. Was er dort fand war ein Bild,
auf Holz gemalt, beziehungsweise gezeichnet.
Signiert war das Bild mit "Hans Maier". Soweit, so klar, "Hans Maier" war der Name vom Opa von Gerhards Oma gewesen und in der Familie erzählte man sich seit Jahrzehnten, es sei der Maier Hans schon immer ein bisserl wirr im Hirn gewesen.
Signiert war das Bild mit "Hans Maier". Soweit, so klar, "Hans Maier" war der Name vom Opa von Gerhards Oma gewesen und in der Familie erzählte man sich seit Jahrzehnten, es sei der Maier Hans schon immer ein bisserl wirr im Hirn gewesen.
Unglücklicherweise hat
Gerhard Maier einen hochgebildeten Kunstkenner in der Bekanntschaft. Hochgebildete
Kenner sind lästige Wimmerl, man kennt das. Dieses sogenannte Bild von diesem
sogenannten Maier Hans, sagte er, erinnere ihn an ein Bild des berühmten
spanischen Malers Joan Miró. Es heiße "Umgedrehte Figuren" oder wie
und sei in der Kunstwelt hochgeachtet.
Gerhard Maier hörte dies, besah sich beide Bilder und weinte
bitterlich. Kein Original hatte der Maier Hans seiner Enkelin hinterlassen,
sondern lediglich eine - noch dazu plumpe - Fälschung.
Als Gerhard ausgeweint hatte, fiel ihm auf, daß "Joan Miró" die
spanische Version von "Johann Maier" ist, Miró überdies beim Tod von Hans Maier
erst 10 Jahre alt war.
Konnte das sein, daß Maiers Werk das Original war und Mirós
eine - noch dazu plumpe - Fälschung? Man besehe sich die Farbgebung der beiden
Bilder - jung und frisch und... ja: genialisch... das Bild von Maier; alt und
ranzig und langweilig dagegen die Farben Mirós.
Die Kunstgeschichte Europens wird in einigen Teilen neu
geschrieben werden müssen. Ein anders spanisches Malergenie ist bereits vor
einiger Zeit entlarvt worden.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen