Ich hatte einst meinen Sohn Sebastian für seine wirklich
unverschämt guten Photos gelobt. Dabei ist er von Beruf eigentlich
Textredakteur, noch dazu im ziemlich spröden Ressort "Politik".
Er antwortete mir: "Nichts
mehr als zwei Privilegien der späten Geburt, Papa: 1.) Quasi unbegrenzt viele
Fotos schießen können und 2.) Instagram."
Ich antwortete ihm: "Ich halte es ja für ein wildes Gerücht, daß die Möglichkeit zum
unbegrenzten Schießen von Photos deren Qualität steigert. Heute kann jeder Depp
fotografieren, daß es nur so staubt und, in der Tat, fast jeder Depp tut es
auch und stellt die Bilder dann ins Netz. Und weil jeder andere Depp das auch
so hält, schaut keiner mehr die Bilder an, weder die der anderen noch die
eigenen. Was in aller Regel auch gut so ist.
Früher war alles
besser, und wenn nicht, so ist es doch schon lange her."
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