Die Polizei, juristisch machtlos gegen diese Veranstaltung, kündigte daraufhin an, sie werde die Sauf-Arena mit Alkomaten einkesseln, d. h. jeder Gast, der sich in dieser Nacht mit dem Auto auf den Heimweg macht, geht ein deutlich höheres Risiko als sonst ein, seinen Führerschein wegen Alkohol zu verlieren.
Der Wirt, der seine Gäste und ihre Trink- und Fahrgewohnheiten nur zu gut kennt, war von der polizeilichen Drohung so beeindruckt, daß er prompt einlenkte und sein Programm änderte (1). "Wenn Ihr meine Gäste zwingt, die Gesetze einzuhalten", will der Wirt damit der Polizei sagen, "dann bin ich ruiniert. Dann kommt mir keiner mehr."
Was nichts anderes heißt als: eine bestimmte Art von Freizeitverhalten - in Lokalen rumhängen und sich Alkohol ins Hirn zu kippen - ist untrennbar verbunden mit dem Fahren unter Alkoholeinfluß; das eine ist ohne das andere nicht denkbar. Und: Diese Promillefahrten finden - Wochenende für Wochenende, Tag für Tag - vorsätzlich statt, sind wohlüberlegt. Sie sind so präzise kalkulierbar, daß der Wirt seine Programmgestaltung von der Möglichkeit (oder Unmöglichkeit) dieser Promillefahrten abhängig macht. Woraus sich wiederum zwanglos ergibt, daß es nicht etwa eine (kleine, gar verschwindend kleine) Minderheit der Schluckspechte ist, die regelmäßig betrunken heimfährt, sondern die deutliche Mehrheit. Zumindest sind es so viele, daß ohne sie (und ihren Alkoholkonsum) die Kalkulation des Wirtes zusammenbricht.
Weil wir gerade dabei sind: in derselben Nummer der "Mittelbayerischen Zeitung", in der über diesen Vorfall berichtet wurde, fand ich eine Anzeige, in der die Discothek D1 in Martinsneukirchen die Kundschaft mit folgenden Worten zur - haha! - Alkoholikerparty einlädt: "Eintritt 25,00 DM, Getränke frei, außer Spirituosen".

Prost!
[1] Das "Wett- und Kübelsaufen" sollte zum "Geschicklichkeitstrinken" werden: Der Saufartist muß im Handstand mit dem Strohhalm ein 0,1 l-Glas Sangria möglichst schnell austrinken.