Wenn die polytheistischen Römer einen anderen Stamm, ein anderes Volk besiegt hatten, dann nahmen sie die Götter dieser Fremden in die römische Göttersammlung auf, und gut war.
Irgendwann aber machten die Römer den grauenvollen Fehler, den östlichen Mittelmeerraum zu erobern. In Palästina holten sie sich das Judentum in's Imperium und genasen nie wieder davon. Judentum war damals das Schlimmste, was man sich vorstellen konnte, denn das Christentum, geschweige der Islam waren noch nicht erfunden, und die Juden, das muß man ihnen immerhin zugute halten, missionieren nicht, bis heute nicht.
Wenn's nach den Römern gegangen wäre, so hätte man diesen Jehova ins Pantheon gestellt und gut wär's gewesen, denn die Römer hatten eine ausgesprochen hoch entwickelte Form von Religionsfreiheit gehabt. Aber nein, die monotheistischen Juden meinten, sie hätten nur einen Gott und sie, die Römer, könnten sich die anderen Götter ins Haar schmieren.
Aus den Juden erwuchsen dann - es ist so gottsgrauenvoll, daß man es sich kaum vorstellen kann - die Christen. Das Einzige, was die Römer von den Christen verlangten, war der Umstand, daß sie dem ihrigen Gott denselben Respekt erwiesen wie den vielen tausend anderer Götter der vielen anderen hundert Religionen im Römischen Reich. Kein Christ wäre dann den Löwen vorgeworfen worden. Die Römer hatten allerdings insofern ein Riesenmassel, als sie die Geburt des Islam nicht mehr erleben mußten.
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