Dienstag, 10. Mai 2022

Wie man das Entmummungsgebot hätte umgehen können

Früher, als die Welt noch in Ordnung war und Corona nichts weiter war als das lateinische Wort für "Krone" hatte man in deutschsprachigen Ländern diskutiert, ob man die Augenschlitzverschleierung - im Volxmund gern Niquab genannt - wegen der öffentlichen Sicherheit verbieten sollte. In Österreich hat man den Schritt gewagt, dort sind seit Herbst 2017 einerseits gesichtsverhüllende Niquabs verboten, andererseits und gleichzeitig seit 2020 gesichtsverhüllende FFP2-Masken streng vorgeschrieben [1]. Aber so sind's, die Österreicher. Österreich ist nur ein anderes Wort für Widerspruch in sich.

Man erinnert sich vielleicht an den "Prinzen von Homburg" (von Kleist). Dieser handelt als Truppenführer einem Befehl des Kurfürsten zuwider; aus einer verliebten Verwirrung heraus, nicht aufgrund aufsässiger Gesinnung, wie oft geschrieben wird. Er gewinnt mit diesem befehlswidrigen Handeln die Schlacht und wird vom Kurfürsten nicht wegen des Sieges mit einem Orden belohnt, sondern wegen der Insubordination zum Tode verurteilt. Befehl ist Befehl und Kotzequenz unser Gott.

In Österreich gab es den Maria-Theresia-Orden. "Er war bis zum Ende der Habsburgermonarchie die höchste Tapferkeitsauszeichnung des Landes." (...) "Diese besondere Auszeichnung wurde für aus eigener Initiative unternommene, erfolgreiche und einen Feldzug wesentlich beeinflussende Waffentaten, die ein Offizier von Ehre hätte ohne Tadel auch unterlassen können, verliehen."

http://de.wikipedia.org/wiki/Maria-Theresia-Orden

Das heißt, der höchste militärische Orden im alten Österreich wurde an den verliehen, der ohne Befehl oder gar befehlswidrig handelte und damit Erfolg hatte. Völlig inkonsequent, die Sache. Österreichisch halt, bairisch, mediterran.

 

Wenn ich der österreichische oder bayerische oder bremische Innenminister wäre - was GOtt der Herr verhüten möge - würde ich Anweisung an die Polizei geben, JEDEN vollverschleierten Mann [2] zu kontrollieren und dabei ihr Antlitz mit dem Ausweisfoto zu vergleichen. Das dauert dann eine Weile, gewiß. Danach darf die Frau wieder heim, verschleiert natürlich, man ist schließlich kein Unmensch. Noch beim Verlassen des Reviers wird sie mit einer Wahrscheinlichkeit auf einen anderen Polizisten treffen, der grad Zeit hat und sie dann ebenfalls kontrolliert, gleiche Prozedur. Abends wird's dann bei Achmeds kein Abendessen geben, weil Fatima wegen der vielen, zeitaufwendigen Kontrollen nicht mehr rechtzeitig in die Läden gekommen ist.

Aber auf so geniale Gedanken komm natürlich nur ich.



[1]   Gut, momentan sind die Masken grad nicht vorgeschrieben, aber das kommt schon wieder.

[2]   Sicherheitshalber steht hier "Mann", weil man (!) ja nie genau weiß, welches vollverschleierte Gesicht sich hinter dem Schleier verbirgt. Wüßte man es, dann wäre das Gesicht nicht vollverschleiert.

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