Montag, 25. März 2019

Von Brandenburger und anderen Toren

Ende letzter Woche war ich - wieder mal, Gott sei's geklagt - in dieser merkwürdigen Ortschaft ganz in der Nähe von Potzdamm. Jedes Mal, wenn ich dort bin fühle ich mich bedroht, ich kann die Hand nicht von meiner Smith & Wesson lassen.

Die stete Bedrohung macht mich aggressiv, die aggressive Grundstimmung führt dazu, daß ich mich des öfteren an einem Berliner vergreife.
Mein Partner Jerry Kottan meint, diese Aggressivität sei nicht gut für meine psychische Gesundheit. Ich sollte mir, so rät er, bei jedem Berlin-Besuch etwas Gutes und Friedsames gönnen. Was aber - jetzt wird's schwierig - hat Berlin schon zu bieten?
Das Brandenburger Tor, richtig, das hatte ich zuvor noch nie in echt gesehen. Das heißt, gesehen hatte ich es schon, aber damals stand noch die Mauer davor.
Ich also rin inne S-Bahn und raus ausse S-Bahn [1], dann stand ich vor dem Ding.
"Oh, mein Gott", flüsterte ich entsetzt. "Ist das Ding mickrig." Und dieser sechszinkige Kamm ist nun das Wahrzeichen Deutschlands!
Wie war ich da froh, daß ich zwar Paßdeutscher, eigentlich jedoch Bio-Österreicher bin. Ich mein, da ist ja selbst der Großglockner noch größer (und glöckner, nota bene).



[1]   In mühsamem Selbststudium hatte ich die eigentümlich gurgelnde Sprache der Eingeborenen erlernt.

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