Die stete Bedrohung macht mich aggressiv, die aggressive Grundstimmung führt dazu, daß ich mich des öfteren an einem Berliner vergreife.
Mein Partner Jerry Kottan meint, diese Aggressivität sei nicht
gut für meine psychische Gesundheit. Ich sollte mir, so rät er, bei jedem
Berlin-Besuch etwas Gutes und Friedsames gönnen. Was aber - jetzt wird's schwierig
- hat Berlin schon zu bieten?
Das Brandenburger Tor, richtig, das hatte ich zuvor noch nie
in echt gesehen. Das heißt, gesehen hatte ich es schon, aber damals stand noch
die Mauer davor.
Ich also rin inne S-Bahn und raus ausse S-Bahn [1],
dann stand ich vor dem Ding.
"Oh, mein Gott", flüsterte ich entsetzt. "Ist das Ding mickrig." Und dieser sechszinkige Kamm ist nun das Wahrzeichen Deutschlands!
"Oh, mein Gott", flüsterte ich entsetzt. "Ist das Ding mickrig." Und dieser sechszinkige Kamm ist nun das Wahrzeichen Deutschlands!
Wie war ich da froh, daß ich zwar Paßdeutscher, eigentlich
jedoch Bio-Österreicher bin. Ich mein, da ist ja selbst der Großglockner noch
größer (und glöckner, nota bene).
[1] In mühsamem Selbststudium hatte ich die
eigentümlich gurgelnde Sprache der Eingeborenen erlernt.
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