Mittwoch, 7. November 2018

Orkan

Vor einiger Zeit war ich mit meinem Sohn und ihm seiner Frau, also meiner Schwiegertochter zu einem Essen mit zugehörigem Schwatz verabredet, und zwar im Regensburger Lokal "Orkan", direkt an der Donau.

Ich war zu früh da, habe also draußen auf meine Lendenfrucht samt künftiger Enkelproduzentin gewartet.
Wenn man denkt, kommt man auf die merkwürdigsten Gedanken. Wieso, fragte ich mich, heißt das Lokal "Orkan"? Regensburg ist hunderte von Kilometern vom Meer entfernt, Orkane sind hierorts so selten wie Haie.
Nun bin ich 1 gebildeter Mensch und so fing es an, in meinem Hirn zu blubbern. Könnte es statt Orkàn nicht Òrkan heißen? Türken sind jedenfalls in Regensburg deutlich häufiger anzutreffen als verheerende Wirbelstürme - und dafür sollten wir Gott, Allah oder wem auch sonst dankbar sein.
Irgendwann kamen die beiden jungen Leute schließlich an und wir nahmen an einem Tisch Platz. Als die Kellnerin kam, die Bestellungen aufzunehmen fragte ich sie, ob man den Namen ihres Lokals nun Orkàn aussprechen solle (wie der Wind, der Wind, das himmlische Kind) oder doch eher Òrkan (wie der türkische Vorname). Sie schaute mich an, als wäre ich nicht ganz richtig im Kopf (dergleichen passiert mir öfter) und meinte, das wisse sie auch nicht. Einige Sekunden lang blickte sie versonnen ins Leere, dann meinte sie kleinlaut, der vorherige Inhaber des Lokals sei ein Türke gewesen.
Ach so.
Wenn Wissenschaft nur immer so einfach wäre.

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