Andererseits weiß man
inzwischen, daß z. B. unter Hypnoseeinfluß die Erinnerung sehr weit
rekonstruierbar ist, daß unter bestimmten Voraussetzungen diese frühe
Erinnerung auch so noch teilweise rekonstruierbar ist. Vor allem gibt es
inzwischen die fundamentale Erkenntnis der Psychoanalyse, daß einen Erfahrungen
aus der Kindheit ungemein prägen und zwar umso nachhaltiger prägen, je weiter
die Einflüsse zurückliegen.
Die Erinnerung an die frühe Kindheit ist also ganz
offensichtlich nicht einfach irgendwie weg. Wo aber ist sie?
Ich denke, das menschliche Hirn, die Art der
Weltwahrnehmung und Wahrnehmungsverarbeitung, ist wie ein Computerprogramm, das
sich selber weiterentwickelt, es wird immer differenzierter, bis es schließlich
die Fähigkeiten eines Erwachsenen erreicht. Dieses differenzierte Programm ist
irgendwann, glaube ich, schlicht nicht mehr in der Lage, die in einem anderen,
primitiveren Programm geschriebenen Erinnerungen der frühen Kindheit zu lesen [1]. Zugänglich sind nur
Gefühlszustände aus jener Zeit, da die Wahrnehmung und Verarbeitung von
Gefühlen sich natürlich viel weniger verändert als irgendwelche kognitiven
Strukturen.
Dieses "Computerprogramm" verändert sich
anfangs sehr, sehr rasch, je älter das Kind wird, desto geringer wird das
Entwicklungstempo.
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