19.6.18
Kunst und Gesundheit
Im Übergang von den siebziger zu den achtziger Jahren
kannte ich einen, der später eine lokale Prominenz als Grüner erlangte.
Um diese Zeit veranstaltete dieser auf dem Oberen Wöhrd in Regensburg
ein rasend progressives Konzert, vielleicht hat er höchstselbst
mitgejodelt. Der Winzi (wer ihn kennt, weiß, wen ich meine, wer ihn
nicht kennt, dem ist es eh wurscht) und ich gingen nicht hin, sondern
machten stattdessen einen Spaziergang.Mehr oder weniger zufällig
(wahrscheinlich weniger, da unbewußt) kamen wir auch am Ort des
Kunstereignisses vorbei. Die daraus erschallende Musik war in ihrer
Lautstärke und ihrem Wohlklang noch draußen auf der Straße ausgesprochen
- sagen wir mal - aufdringlich. Schnell wurden der Winzi und ich uns
einig, daß wir gut daran getan hatten, das Konzert nicht zu besuchen. Da
versuche man, den Empfehlungen der grünen und anderer wohlmeinender
Menschen folgend, so leidlich gesund zu leben und dann solle man sich
diese rein dezibelmäßig ausgesprochen belastende Kunst antun? Nein, das
sollte man nicht, sagten wir uns und entfernten uns eilenden Schrittes
vom Orte der Kunst.
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