Mittwoch, 1. März 2017

Haß und Selbsthaß

Das ist das Schöne an uns Deutschen, wir sind haß-autark. Wenn grad keine Ausländer zur Hand sind, dann hassen wir halt unsere eigenen Landsleute. Die einen hassen die Sachsen, die andern die Schwaben und der gottverfluchte Rest uns Niederbayern.
Ein Mynchner ([1]) Gedicht geht so:
Heid auf dNacht
Wera Preißnfleisch mog,
Soi kemma de Dog.



[1]   Lache nicht, der du zum Lachen ansetzt. König Ludwig I. war noch viel verrückter als sein Enkel Ludwig II., und das auf 1 viel unsümpathischere Weise als Ludwig II., dem einzig wahre Kine.
Ludwig I. war ein großer Freund der Griechen, sein Sohn Otto war übrigens der erste griechische König der Neuzeit. Das Y galt Ludwig als der griechischste Buchstabe überhaupt. Das vordem mit "i" geschriebene Baiern wurde unter seiner Regentschaft zu Bayern, und wird heute noch so geschrieben. Ludwig plante, München in Mynchen umzubenennen. Wegen Lola Montez, Bierpreis und überhaupt Revolution 1848 kam er nicht mehr dazu. Manchmal ist eine Revolution halt doch zu was gut.
Ludwig I. von Bayern, dieser Kretin, war ein Franzosen- und Napoleonhasser der Sonderklasse. Napoleon hat Ludwigs Vater Franken geschenkt und ihm - ohne die mindeste Legitimation nach dem alten Adelskomment - den Titel "König" verliehen. Ludwig, der Kretin, hat, als er nach dem Tod des Vaters dessen Erbe antrat, weder Franken in die Unabhängigkeit entlassen ("Frei statt Bayern";) noch den Titel "König" als widerlich napoleonisch zurückgewiesen.
Aber immerhin - wir verdanken es Ludwig I., daß Heinrich Heine auch nach seiner kurzen Zeit in München sich weiter zu einem der größten Dichter deutscher Sprache entwickelte und nicht vergoethelte.
http://derfranzehatgsagt.blogspot.com/2009/02/heine-als-allejorische-fijur-so-ne-art.html

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen