Freitag, 24. Februar 2017

Discotheken

Ich bin mal als Student mit einer Frau, an der mir was lag, weggewesen und über die Häuser gezogen. Irgendwann meinte sie, man sollte unbedingt noch in die Discothek "Dingsbumslamdei" gehen. Ich bin dumpfbeutelig hinter ihr hermarschiert (mir lag, wie gesagt, an ihr) und wurde dort erstmals in meinem jungen Leben (ich ging auf die dreißig zu) mit einer Gesichts- und Outfitkontrolle konfrontiert. Erstaunlicherweise kam ich durch, obwohl ich noch nie (und dies bis heute nicht) angesagte Bekleidung oder gar eine trendige (heute sagt man wohl stylishe) Frisur getragen habe. Damals habe ich den Hl. Schwur getan, nie wieder ein Etablissement zu betreten, an dessen Pforte ein Türheiliger Auschwitz-Rampe spielt und nur die Guten ins Himmelreich läßt.
Was ich noch sagen wollte, liebe Kinder: Damals hießen Clubs noch Discotheken, womöglich noch nicht mal das. Und als euer Opa ganz jung war, gab es in Schulen einen Raum, auf dessen Tür stand "Diskothek". Dort wurden die für den Unterricht benötigten Schallplatten aufbewahrt. Das Wort "Schallplatte" müßt ihr jetzt selber ergoogeln. Und: Wem aufgefallen ist, daß beim dritten Mal das Wort "Discothek" mit "k" geschrieben wurde, bekommt von mir ein wirrtülles Bussi.
Als mir dann zu Ohren kam, es würden nicht wenige Discotheken (heute gerne Clubs genannt) gottgefällige Frauen auch ohne Eintrittsgeld hineinlassen, habe ich mehrere Frauen, allesamt Feministen, daß es nur so rauschte, gefragt, ob sie wüßten, warum man ihnen freien Eintritt gewähre, worauf sie mich wütend anblitzten.
Frauen halt.

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