Was schon rein farblich aus dem Brücken- und Donaugrau
heraussticht ist das Verkehrszeichen. Ich sprach einen zufällig dort
herumsitzenden Angler an und frug ihn, was das Schild wohl bedeuten
solle. "Es heißt", antwortete der freundliche Mensch, "daß unter der Steinernen Brücke nur Österreicher durchfahren dürfen". - "Und die Deutschen, die Holländer?" - "Denen
geht es wie den Bulgaren, Ungarn, Russen etc. pp. Sie müssen hier
umkehren und zurück nach Rußland oder Holland fahren. Oder sie verkaufen
ihr Schiff für 43 Euro an Österreich."
Einer slowakischen Schifferin", fuhr der Angler fort, "soll es unter Verweis auf Kaiser Franz Joseph I. einmal gelungen sein, sich als Österreicherin auszugeben und die österreichisch-bayerische Freundschaft zu betonen." (Man beachte die weißblauen Socken.)
Wie auch immer, einem aufrechten bayerischen Patrioten wie mir verkrampft sich bei solchen Worten das Herz. "Wie kann es sein", so seufzte ich den Petrijünger an, "daß irgendwelche Ausländer zweifelhaftester Abkunft sich in Bayern mehr Freiheiten herausnehmen dürfen als ein Bayer, dessen Familie bis auf das Türkenmariandl von anno 1683 zurückgeht?"
Das könne sein, so wurde ich belehrt, weil es ein Geheimabkommen zwischen Bayern und Österreich gebe, dergestalt, daß die Österreicher sich verpflichteten, sich wie ultra-beknackte Arsenlöcher zu benehmen, auf daß die Bayern im Vergleich ausgesprochen freundlich wirkten.
Eine saublöde Theorie, oder? Aber sein könnt's schon. Wann immer ich ein Bild vom Burli (1) sehe gefällt mir der Seehofer wieder. Und das heißt was.
Allerdings gibt es immer weniger Österreicher in Bayern, seit sich die anti-austriakischen Gewaltexzesse in Bayern häufen. Die wenigen, noch verbliebenen Österreicher hierorts sprechen Englisch, damit sie nicht so auffallen. Aber, im Vertrauen, der österreichische Akzent schlägt auch dann noch durch, wenn der Österreicher Englisch, Italienisch oder Kirgisisch spricht.
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(1) Die Piefkes werns nicht unbedingt wissen: "Das Burli" ist der österreichische Bundeskanzler.
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