Eine Schmähkritik am türkischen Sultan
1676, zu Beginn des Osmanisch-Russischen Krieges verlangte
der türkische Sultan Mehmed IV. von den Saporoger Kosaken die Unterwerfung. [1]
Ich, Sultan und Herr
der Hohen Pforte, Sohn
Mohammeds, Bruder der Sonne und des Mondes, Enkel und Statthalter Gottes auf
Erden, Beherrscher der Königreiche Mazedonien,
Babylon, Jerusalem, des Großen und Kleinen Ägyptens, König der Könige, Herr der
Herren, unvergleichbarer Ritter, unbesiegbarer Feldherr, Hoffnung und Trost der
Muslime, Schrecken und großer Beschützer der Christen, befehle euch, Saporoger
Kosaken, freiwillig und ohne jeglichen Widerstand aufzugeben und mein Reich
nicht länger durch eure Überfälle zu stören.
Sultan Mehmet IV. [2]
Du türkischer Teufel,
Bruder und Genosse des verfluchten Teufels und des leibhaftigen Luzifers
Sekretär! Was für ein Ritter bist du zum Teufel, wenn du nicht mal mit deinem
nackten Arsch einen Igel töten kannst? Was der Teufel scheißt, frißt dein Heer.
Du wirst keine Christensöhne unter dir haben. Dein Heer fürchten wir nicht,
werden zu Wasser und zu Lande uns mit dir schlagen, gefickt sei deine Mutter!
Du Küchenjunge von
Babylon, Radmacher von Mazedonien, Ziegenhirt von Alexandria, Bierbrauer von
Jerusalem, Sauhalter des großen und kleinen Ägypten, Schwein von Armenien,
tatarischer Geißbock, Verbrecher von Podolien,
Henker von Kamenez und Narr der
ganzen Welt und Unterwelt, dazu unseres Gottes Dummkopf, Enkel des leibhaftigen
Satans und der Haken unseres Schwanzes. Schweinefresse, Stutenarsch,
Metzgerhund, ungetaufte Stirn, gefickt sei deine Mutter!
So haben dir die
Saporoger geantwortet, Glatzkopf. Du bist nicht einmal geeignet, christliche
Schweine zu hüten. Nun müssen wir Schluß machen. Das Datum kennen wir nicht,
denn wir haben keinen Kalender. Der Mond ist im Himmel, das Jahr steht im Buch
und wir haben den gleichen Tag wie ihr. Deshalb küß unseren Hintern!
Unterschrieben: Der
Lager-Ataman Iwan Sirko mitsamt
dem ganzen Lager der Saporoger Kosaken.
Mit so einem Brief fällst du durch jede Aufnahmeprüfung für
den Diplomatischen Dienst. Wahrscheinlich zieht sogar die Rechtsabteilung des ZDF seine juristische
Unterstützung zurück, wenn du so was schreibst.
Interessant ist ein Detail aus dem Gemälde von Ilja Repin von 1891:
Man achte auf den sorgenvollen Mann links hinter dem lachenden Kosaken.
Es handelt sich hierbei, wie unschwer zu erkennen ist, um Wladimir Putin, der um seine guten Beziehungen zur Türkei fürchtet.
[2] Dieser Sultan Mehmet IV. hatte anscheinend
generell kein glückliches Händchen, 1683 ist ihm ein militärischer Ausflug nach
Wien gründlich mißlungen. So gründlich, daß damit das Ende der osmanischen
Vorherrschaft über den südlichen Mittelmeer-Raum eingeläutet wurde. (Bei
Moslems sagt man wahrscheinlich nicht "eingeläutet", sondern
"einmuezziniert".)
[3] Die Quellenlage ist ein bißchen ungenau.
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