Samstag, 29. Dezember 2012

Von Investition, Haß und Wahnsinn

Michael Angele hat vor kurzem in der Wochenzeitung "Der FREITAG" einen Artikel über den Zwist im Hause Suhrkamp geschrieben. Hans Barlach, der Minderheitsgesellschafter des Suhrkamp-Verlages hatte wegen persönlicher Bereicherung zu Lasten des Verlages eine Klage gegen die Mehrheitsgesellschafterin Ursula Unseld-Bèrkewicz eingerecht und hat nun in erster Instanz recht bekommen. Frau Unseld-Bèrkewicz würde damit, falls das Urteil rechtskräftig wird, als Geschäftsführerin des renommierten Literaturverlages Suhrkamp abgelöst werden.
In dem Artikel schreibt Michael Angele unter anderem:
Zu lesen ist von einem der Anwälte auch, dass Barlach von einem tief sitzenden Hass gegen die Suhrkamp-Kultur“getrieben sei.

Einem einfältigen Menschen wie mir stellt sich in diesem Zusammenhang eine Frage.
Wir machen ein Gedankenexperiment:
Ich heiße Barlach und ich habe 1 Haufen Geld, der so groß ist, daß ich ihn weder versaufen noch verfressen kann. Wäre ich ein religiöser oder auch einfach nur irgendwie freundlicher Mensch, so würde ich diesen Haufen Geldes an die Armen verschenken, auf daß ich irgendwann in die Ewige Seligkeit einführe (religiöse Variante) oder mich am Glück der Armen erfreuen könnte (irgendwie freundliche Variante). Nun aber bin ich (also Barlach) weder religiös noch freundlich. Ich möchte vielmehr, daß sich mein Geld, mit dem ich nichts rechtes anzufangen weiß, mehr werde, auf daß ich noch weniger damit anzufangen weiß.
Was mache ich also? Richtig, ich investiere das Geld, auf daß meine Probleme mit dem Geld - Herrgottsnein, wo tu ich jetzt bloß das ganze Geld hin? - noch größer werden. Wo aber investiere ich all die Kohle? In Öl, in Gas, in Trallala, wie's alle machen, die mehr Geld haben als sie versaufen können?
Keine schlechte Idee. Aber, ich (also Barlach) habe einen tiefsitzenden Haß gegen die Suhrkamp-Kultur. Diese kotzelendiglich verschissene Suhrkamp-Kultur geht mir so was von auf den Senkel, es ist nicht zu sagen. Was mache ich also? Ich investiere meine überflüssige Kohle in genau diese kotzelendiglich verschissene Kultur.
Nach meinem - absolut hypothetischen - Gedankenexperiment müßte dieser Barlach ein Volltrottel der Sonderklasse sein.
Das Grausame kommt zuletzt: Womöglich ist meine völlig schwachsinnige Überlegung richtig. Einem Menschen, der überflüssiges Geld, statt es zu verschenken investiert, auf daß es mehr und also noch überflüssiger werde, ist alles zuzutrauen.
Ich habe nachgeschlagen: Der Begriff "Investition" taucht als Geisteskrankheit nicht in der psychiatrischen Fachliteratur auf.

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