Damit er dir folgt, mußt du ihn erziehen und um ihn zu erziehen, mußt du immer wieder mal seinen Gehorsam erzwingen. Gut, ich rede viel mit ihm, ich argumentiere brillant und meistens sieht er dann auch ein, daß bestimmte Sachen nicht gehen, aber halt nur meistens.
Eine Zeitlang mußte ich ihn an einem 30 Meter langen Seil halten, denn der Wald ist nah, das Grundstück nicht eingezäunt und im Wald da sind die Jäger. Wie er es geschafft hat, weiß ich nicht so genau, Fakt ist, Hemul, der Ausbrecherkönig, hat es geschafft, sich immer wieder mal aus dem Halsband und sogar aus dem Geschirr herauszuwinden und auszubüxen.
Wieder eingefangen mußte ich ihn nun für seine Eskapaden bestrafen, klar, und ich habe es auch gemacht.
Aber, und hier fängt das Problem an, mir fehlt bei diesen Bestrafungen der letzte Biß. Ich habe nicht die nötige Einstellung dazu, und ich fürchte, mein Hund hält mich für ein Weichei. Ich fordere von meinem Hund Gehorsam, aber ich kann ihm nicht böse sein, wenn er nicht gehorsam ist. Schlimmer noch: Ich bin stolz auf ihn, Widerstand und Aufsässigkeit imponieren mir, Gott strafe mich.
Sicher, ich mußte ihn zu seinem eigenen Schutz anleinen, aber wie könnte ich einem Hund (oder Menschen) böse sein, wenn er versucht, aus einer ihn einschränkenden Situation herauszukommen? Ausbrechen ist für einen Eingesperrten die normalste Sache von der Welt.
Abschließend sollte ich vielleicht noch erwähnen, daß Hemul der freundlichste Hund von der Welt ist. Schwanzwedelnd läuft er auf wildfremde Menschen zu und begrüßt sie auch dann, wenn ich nicht in der Nähe bin.
Und folgen tut er mir auch. Meistens. Fast immer.
der hund in seinem wesen,
AntwortenLöschenlässt herrn gern genesen.
er will dann auch popesen
in den wald hinein.
nach dem popesen kommt erziehung,
... - zum widerstand.
gib hund die hand!