Samstag, 20. Juni 2009

Bolzenschußapparat

Aus dem Usenet

Im Usenet frug einst einer:
Neulich kam bei einer Diskussion folgende Aussage zu Tische: Das Toeten von Viechern (Kuehe, Schweine, ...) per Bolzenschusz in den Kopf bereitet nicht dem Viech einen "humaneren" Tot - es macht's lediglich fuer den Viehhenker humaner, da der Bolzenschusz dem Viech das Jammern unmoeglich macht und es dann halt nicht mehr so quieken kann. Auf die Art faellt es dem Henker nicht so schwer. Das eigentliche Viech stirbt trotzdem sehr allmaehlich mit dem Auslaufen des Blutes. Entlarvt diese Aussage eine UL oder ist sie selbst eine?

Ich aber hub an zu antworten:

Mit der Verwendung des Bolzenschußapparates aber verhält es sich so: Der Bolzenschußapparat verschießt keine Kugel, die in das Hirn eindringt und das Tier dann natürlich sofort töten würde. Der Bolzenschußapparat wird an der Stirn des zu tötenden Tieres angesetzt. Wie der Name andeutet, wird durch die Explosionskraft der Patrone im Bolzenschußapparat eine spitzer Stahlbolzen einige Millimeter (ein bis zwei Zentimeter, denke ich) nach vorne getrieben. Dieser Bolzen durchschlägt den Schädelknochen an der Stirn und stößt lediglich peripher in das Hirn des Schlachttieres ein.
Diese Verletzung verursacht sofortige Bewußtlosigkeit, nicht jedoch den Tod, der zu diesem Zeitpunkt nicht erwünscht ist. Um das Fleisch des Tieres verwenden zu können, ist es notwendig, daß es nahezu vollständig ausgeblutet ist. Dies aber muß das noch lebende (wenn auch bewußtlose) Tier selbst besorgen. Bei den Hühner ist es meines Wissens anders, die hängen in der Hähnchenschlachterei mit den Füßen an einem Fließband, dann wird ihnen der Kopf abgetrennt und den Rest besorgen die Reflexe des Tieres und die Schwerkraft.
Das hört sich alles nicht so wahnsinnig appetitlich an. Wer aber, spricht der HErr, sich die Semmel mit Leberwurst bestreicht, darf nicht rümpfen die Nase über das Messer des Schlachters.

Wo er recht hat, hat er recht, der HErr.

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