Sonntag, 12. April 2009

Ohrempfängnis

Man lernt immer wieder dazu und dadurch die erstaunlichsten Dinge kennen. Auf der privaten Website http://www.mmaronde.de fand ich unter http://www.mmaronde.de/112.htm das nebenstehende Bild (auf das Bild klicken, um es größer zu sehen). Es handelt sich um ein Detail von der Außenseite der Würzburger Marienkapelle. Der Betrachter von heute steht vermutlich etwas ratlos vor diesem Relief und kann sich den vom Mund eines Mannes zum Ohr einer knienden Frau reichenden Schlauch nicht erklären. Bibelfestere fühlen sich vielleicht an den Satz des Paulus aus dem Römerbrief erinnert, in welchem er die Gemeinde auffordert, sich (u. a.) vor den Ohrenbläsern zu hüten.
Doch nichts dergleichen: "Im Tympanon außen ist eine ungewöhnliche Bilddarstellung zu sehen: Maria Ohrempfängnis. Im Sinne der 'conceptio per aurem' bläst Gott Vater das Jesuskind durch einen Schlauch hinab in den Leib Mariens."

Nun, die Italiener nennen diesen Vorgang heute noch "Far l'am Ohre".

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